Was macht der Scrum Master den ganzen Tag?

Wenn Du Dich schon einmal gefragt hast, was der Scrum Master eigentlich den ganzen Tag macht, dann bist Du hier genau richtig. Denn in diesem Blog geht es um nichts anderes als die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Scrum Masters. Wir werden Dir zeigen, dass dieser Job alles andere als langweilig ist und warum er für ein erfolgreiches Scrum-Team unverzichtbar ist. Also lehn Dich zurück und lass uns gemeinsam in die Welt des Scrum Masters eintauchen!

 

Die Aufgaben eines Scrum Masters laut Scrum Guide

Als Scrum Master hast Du eine sehr wichtige Aufgabe. Du bist nicht nur dafür verantwortlich, die Agile Arbeitsmethode des Scrum Frameworks zu unterstützen, sondern auch dafür, dass Dein Team effektiv und effizient arbeitet. Der Scrum Guide stellt klar, welche Verantwortungen Du als Scrum Master hast.

 

Zu Deinen Aufgaben gehört es, die Grundlagen des Scrum Frameworks zu verstehen und anzuwenden. Ferner musst Du sicherstellen, dass alle Mitglieder des Teams dieselben Ziele verfolgen und sich auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren. Als Scrum Master solltest du die Meetings leiten und dafür sorgen, dass alle Teilnehmer aktiv am Gespräch teilnehmen und ihre Ideen einbringen können.

 

Du bist für die Kommunikation zwischen allen Beteiligten im Team verantwortlich. Es ist wichtig, dass Du den Prozess der Entscheidungsfindung bei Konflikten unterstützt und alle Meinungen berücksichtigst. Außerdem solltest Du sicherstellen, dass alle Teilnehmer über die aktuellsten Informationen verfügen und jederzeit Zugang zu den relevantesten Ressourcen hat.

 

Ebenso musst Du als Scrum Master helfen, Hindernisse zu beseitigen. Es ist wichtig, dass Du dem Team beibringst, was es bedeutet, agil vorzugehen und welche Werkzeuge die Mitglieder benötigen, um erfolgreich zu arbeiten. Deine Aufgabe als Scrum Master ist es also, die Implementierung des Scrum Frameworks innerhalb Deines Teams zu unterstützen und zu fördern.

 

Wie hilft der Scrum Master ein hochperformantes Team zu erschaffen?

Ein Scrum Master ist ein wichtiger Teil des Teams, wenn es darum geht, ein hochperformantes Team zu erschaffen. Der Scrum Master ist für die Umsetzung des Scrum-Frameworks verantwortlich und sorgt dafür, dass alle Mitglieder des Teams auf demselben Stand sind und gemeinsam an einem Strang ziehen. Dazu müssen sie nicht nur ihr Wissen über die Grundlagen des Frameworks, sondern auch über die Methoden der agilen Softwareentwicklung haben. Eine weitere Rolle des Scrum Masters besteht darin, als Bindeglied zwischen dem Product Owner und den Entwicklern zu agieren und Regeln für die gelieferte Qualität und Zusammenarbeit festzulegen.

 

Er kann eine transparente Kommunikation schaffen, um alle im Team über den Fortschritt informiert zu halten. Ansonsten kann er den Entwicklern helfen, sich mit ihrem Arbeitsumfeld vertraut zu machen, indem er ihnen Tools und Techniken zeigt, damit sie effizienter arbeiten können. Mit all diesen Strategien unterstützt der Scrum Master sein Team bei der Schaffung eines hochperformanten Umfelds, in dem jeder seinen Beitrag leistet.

 

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Der Authority Bias – Sollten wir Autoritäten immer blind vertrauen? 

Kommt Dir die folgende Situation bekannt vor?

Du sitzt in einem Termin, es werden Lösungsvorschläge zu einem Problem besprochen und nach kurzer Zeit meldet sich Peter zu Wort:

„Das ist doch alles nicht so schwer, lasst uns das Problem einfach mit Lösung XY beheben“.

Du hast ein Bauchgrummeln, denn so wirklich überzeugt bist du von dem Vorschlag nicht. Auch die Gesichter deiner Kollegen sprechen eine ähnliche Sprache – niemand scheint so wirklich überzeugt zu sein, aber es meldet sich auch niemand zu Wort.

Schlussendlich wird Peters Lösung XY wird verfolgt. So ist es immer, wenn Peter etwas sagt, er ist schließlich der Vorgesetzte, der das Vertrauen der Führungsetage genießt, seine Meinung wird also sicher die richtige sein…

Ein Problem des modernen Arbeitsmarkts? Nein! 

1961 findet eines der berühmtesten Experimente in der Geschichte der Psychologie statt: Stanley Milgram bringt ahnungslose Probanden dazu, eingeweihten Schauspielern so lange Stromschläge zu versetzen, bis sie (wenn tatsächlich Strom geflossen wäre) dadurch gestorben wären – und dass, obwohl die Schauspieler vorgaben, vor Schmerzen zu schreien und um Gnade zu flehen. Passieren konnte das, weil Autoritäten (= die Versuchsleiter im weißen Kittel) anwesend waren und die Probanden dazu ermutigten, weiterzumachen [1]. Ein perfektes Beispiel für das Vorliegen des Authority Bias – der Tendenz von uns Menschen, der Meinung von Autoritäten eine hohe Bedeutung zuzuschreiben und ihr auch zu folgen, selbst wenn diese mitunter gegen die eigenen moralischen und ethischen Werte verstößt.

Das Experiment als Sonderfall?

Nein! Eine NASA-Studie kam zu dem Ergebnis, dass viele Unfälle in der Luftfahrt nur dadurch entstehen konnten, weil Crew-Mitglieder Fehler im Betriebsablauf zwar wahrgenommen hatten, sich aber entweder nicht trauten, diese Fehler an die ranghöhere Autorität zu melden oder die Bedenken mit dem Verweis auf mehr Erfahrung der Autorität abgewimmelt wurden [2].  Seit der Veröffentlichung der Studie werden daher standardmäßig „Widerspruch-Trainings“ innerhalb der Airlines durchgeführt, die die Angestellten dazu ermutigen sollen, Autoritäten auch mal zu widersprechen.

Der Expertenmeinung immer zu vertrauen, kann also fatale Folgen haben. Sollten wir deshalb jede Meinung kritisch hinterfragen und anzweifeln? 

Auch nein! Zunächst einmal ist es nicht per se schlecht, auf die Einschätzung von Experten zu vertrauen. Wir gehen zum Arzt oder zum Psychologen, um uns Ratschläge und Hilfe zu holen. Wir beauftragen Unternehmensberater, die uns dabei helfen sollen, unser Business zu verbessern oder konsultieren Ernährungsexperten, die uns die „richtige“ Art und Weise aufzeigen, wie wir uns ernähren sollten. Es geht also nicht darum, das Wissen und die Meinungen von Experten permanent anzuzweifeln und zu hinterfragen (Experten haben auf ihrem Fachgebiet meist mehr Wissen als wir selbst), denn manchmal braucht es einfach eine gewisse Expertise, um Entscheidungen zu fällen. Es geht vielmehr darum, darauf zu achten, dass Meinungen von Einzelnen ebenso gehört und wertgeschätzt werden, wie die Meinung von Autoritäten, wenn es darum geht Fehler zu vermeiden oder im Komplexen Raum zu agieren. Also überall da wo es darum geht die kollektive Intelligenz anzuzapfen und wir im Kollektiv bessere Lösungen finden als alleine. 

Ein Beispiel:

Ein Anästhesist weiß, wie er die Menge an Medikamenten berechnen muss, die einen Patienten, der 98 Kilo wiegt, für mindestens 180 Minuten schlafen lässt – er muss sich hierzu nicht erst die Meinungen vom operierenden Arzt, des Pflegers oder der Angehörigen anhören, denn er ist Experte auf diesem Gebiet und trägt am Ende auch die alleinige Verantwortung. Sollte er sich jedoch verrechnen und dies jemandem auffallen, brauchen wir zwingend ein Umfeld, dass es zulässt, diesen Fehler anzusprechen!

Sobald wir aber in einen komplexen Raum kommen, in dem wir nicht wissen, was wir nicht wissen und in dem es keine best practices mehr gibt (z.B. Stromausfall im OP), so zählt die Meinung des Anästhesisten, nur weil er Medizin studiert hat, nicht mehr als die der anderen anwesenden Personen, wenn es darum geht, GEMEINSAM mit der neuen Situation umzugehen und das Leben des Patienten zu retten. 

Umfelder, die Fehler sowohl gezielt adressieren wie auch auf unbekannte, komplexe Situationen gut reagieren können, sind oft gekennzeichnet von einem hohen Maß an Psychologischer Sicherheit und einem Bewusstsein für den Authority Bias [3].

Was bedeutet das Wissen über den Authority Bias nun also für uns als Scrum Master oder agile Leader?

Das Wissen darüber, dass der Authority Bias existiert, ist für Scrum Master und agile Leader von großer Bedeutung. Unsere Aufgabe ist es, im Kontakt mit Teams und Organisationen darauf zu achten, dass Meinungen einzelner Teammitglieder nicht zu kurz kommen. Wir dürfen eine Achtsamkeit dafür entwickeln, wie das Autoritätsgefälle in einem Team gerade ist, denn Hierarchien bilden sich immer und wandeln sich – je nachdem wer im Raum ist – permanent. Unter anderem können wir den Authority Bias abschwächen in dem wir: 

1. Führungskräfte, Meinungsbilder und autoritätsstarke Mitglieder unterstützen, auf Ihre Sprache zu achten, statt fertiger Lösungen lieber Vorschläge und Optionen zu suggerieren, Fehler und Unwissen einzugestehen und aktiv nach der Meinung von Anderen zu fragen.

2. Starke Team Agreements erstellen und konstant daran arbeiten, einen psychologisch sicheren Raum zu erschaffen und zu halten.

3. Aktiv Termine moderieren und sicherstellen, dass alle Teammitglieder angesprochen und gehört werden, sodass wirklich alle Meinungen auf den Tisch kommen. 

4. Mit dem Team lernen, in welchen Situationen welche Art von Entscheidung/ Meinung wichtig und richtig ist. Wichtig ist immer die Frage, wo eine einzelne Expertenmeinung eventuell schon ausreicht und wo wir als Gruppe konkret die kollektive Intelligenz von allen brauchen. 

Wie Du Deine Moderation auf das nächste Level hebst

Egal ob Einzelgespräch, Gruppenintervention oder Scrumzeremonie; immer wieder laden wir Menschen in unser psychischen und physikalischen Räume ein. Mit welcher Intention gestalten wir diese Räume? Wie gestalten wir sie innerlich und äußerlich und wie bewegen wir uns in ihnen sobald unsere „Gäste“ da sind.

 

In dieser Folge teilen wir unsere Erfahrung, wie Du Deine Moderation auf das nächste Level heben kannst.

Wie dir Agilität hilft, Wert zu liefern, wenn es nicht voran geht 

Kennst du folgende Melodie? 

 

Mm-noom-ba-deh  

Doom-boom-ba-beh  

Doo-boo-boom-ba-beh-beh  

Pressure pushin‘ down on me… 

 

Das sind die ersten Zeilen des Songs „Under pressure“ von Queen feat. David Bowie. 

 

Die Arbeit wird gefühlt immer mehr, die Erwartungen von allen Seiten steigen und die Zeit wird immer knapper. Du, dein Team, deine Firma, ihr steht gewaltig unter Lieferdruck. 

Wenn dir das bekannt vorkommt, sei beruhigt, du bist sicher nicht allein. 

 

Wenn es ein Phänomen in Projekten gibt, das vermutlich nie verschwinden wird dann, dass es immer mehr Anforderungen und Kundenwünsche gibt, als Zeit diese alle umzusetzen.  

Und dennoch wollen alle immer wissen, wann „Es“ endlich fertig ist. Puh! 

 

Was können wir tun, um nicht mit Scheuklappen in ein kollektives Burnout zu galoppieren? 

 

Hilft uns Agilität da weiter? 

 

Richtig priorisieren oder „Nein sagen für Profis“. 

 

Das zehnte Agile Prinzip besagt: „Einfachheit – die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren – ist essenziell“. Auch wenn der Satz sprachlich abenteuerlich ist, so steckt in ihm viel drin. Wenn die Welle an offener Arbeit uns schier zu überrollen droht, haben wir eine Chance sie doch noch zu surfen.  

 

Wir dürfen lernen, Nein zu sagen, und zwar in verschiedenen Geschmacksrichtungen, passend zur Situation.  

 

„Nein, nicht jetzt!“  

„Nein, erst wenn…!“  

„Nein, nicht bis…!“ 

  

Oder auch mal „Nein, das wird nie passieren!“. 

 

Dinge wegzulassen, vielleicht kleiner auszuprägen: das erleichtert.  

Agile Teams fällt es leichter Nein zu sagen weil sie klaren Fokus auf Kundennutzen und Lernen legen.

Wer Nein sagt, sagt auch Ja 

 

Agile Teams nutzen geschickt das Wissen aus der Theory of Constrains. Indem wir lernen zu Anforderungen, deren Nutzen noch nicht klar ist, Nein zu sagen oder die erst wertvoll werden, wenn andere Dinge verfügbar werden oder bei denen noch überhaupt nicht klar ist ob sie jemals wertvoll sein werden, sagen wir „ja” zu den Themen, von denen wir jetzt schon wissen oder mit einer sehr hohen Sicherheit glauben, dass sie Wert liefern.  Auch wenn es sich kontraintuitiv Anhört macht es uns schneller! Versprochen! Wir haben es schon oft gesehen, denn es verhindert, dass wir uns durch zu viele Themen, Projekten und Baustellen lähmen und vor lauter Arbeit viel tun aber gar nichts mehr über die Ziellinie kriegen. 

 

Ein großer Teil aller entwickelten Funktionen in der IT-Welt wird beispielsweise von Anwendern nie oder fast nie genutzt. Hand aufs Herz: Wieviel Prozent der Excel-Funktionen nutzt du wirklich?

 

Unser wertvollstes Gut sinnstiftend einsetzen 

 

Der Pioneer der Persönlichkeitsentwicklung Jim Rohn sagte einmal:  “Time is our most valuable asset, yet we tend to waste it, kill it and spend it rather than invest it.” 

 

Zeit kann man nicht kaufen oder zurückholen. Wenn sie einmal vergangen ist kommt sie nicht wieder zurück. 

 

Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, sie sinnstiftend einzusetzen. Also übertragen auf uns: Keine Arbeit verrichten oder Funktionalität zu bauen, die zu wenig Wert liefern. Dies hat mehrere positive Effekte. So richtig ein Schuh draus wird auch wenn wir ganz aus dem Projektmanagement in die Produktdenke eintauchen. Denn dann erreichen wir mit der Anwendung des 10ten Prinzips: 
 

  • Einfachere Produkte – Da wir nur einbauen, was wirklich wertvoll ist 
  • Zufriedenere Kunden – Da wir wertvolle Produkte liefern, die deren Probleme lösen, nicht mit nutzlosen Features überladen sind und daher unnötig teuer werden. 
  • Zufriedenere Mitarbeiter – Da sie Sinn und Wert in ihrer Arbeit sehen und sich kreativ in den Entwicklungsprozess einbringen dürfen.  

Wie geht’s weiter? 

 

Wenn sich das bis hierhin spannend anhört, du aber nicht so richtig weißt, wo Du in deinem Kontext ansetzen sollst und mehr darüber wissen willst, ob und wie agiles Arbeiten dir und deinem Unternehmen dabei helfen kann, sich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren, findest Du hier im Podcast mehr Inspiration.  Oder buche grad ein kurzes Gespräch mit mir und wir sprechen direkt über deine Situation. 

Wieso Scrum heutzutage nicht mehr ausreicht

Streng genommen hat Scrum noch nie allein ausgereicht. Als beliebtestes agiles Rahmenwerk verlangt es per Design schon nach einer Füllung. Ansonsten wäre es ein Prozess.

Diese eigene Füllung zu finden, kann durchaus herausfordernd sein und profitiert immens davon, sich mit der Haltung hinter Scrum beschäftigt zu haben.

 

Schlussendlich lernen wir Menschen doch immer von der Haltung anderer, wie genau man etwas anwendet. Ein Beispiel:

Als junger Mensch, war ich viele Jahre im Karateverein. Obwohl weltweit sehr ähnliche Techniken und Praktiken im Shotokan-Karate gelehrt werden, war für mich immer der entscheidende Faktor, mit welcher Haltung mein Trainer Rudi Odekerken, diese Dinge erklärte, demonstrierte und anwendete.

 

Ich erinnere mich noch daran, wie Rudi sagte: „Der beste Kampf ist der, den du nicht beginnst“ und dann eine gute halbe Stunde darüber sprach, wie er in seinem Leben schon Konfrontation vermieden hat und wann es eine Situation wert ist, sie auch direkt auszutragen.

 

Da hätte ich auch noch tagelang Fußstellungen und Faustschläge üben können – ohne die Haltung dahinter wird man nicht reif in der Anwendung der reinen Technik.

 

Der Geist des Dojos also – so nennt man den Trainingsraum im Kampfsport – strahlte mir immer klar aus dem Training entgegen. Und der Geist ist auch das, was mich am meisten beeinflusst hat.

 

Nun stehen hinter Scrum fünf Werte: Mut, Offenheit, Fokus, Respekt, Commitment. Sie sind eine Art Ergebnis des „Kultur-Katalysators Scrum“: Wer das Rahmenwerk einsetzt, wird eine solche Kultur kreieren.

 

Wer bis dato eine sehr andere Firmenkultur hat, wird an den Schnittstellen die Schmerzen des Unterschiedes spüren und zumindest eine Weile lang Steuern an den „Ländergrenzen der Projekte und Teams“ bezahlen müssen.

 

Bei schätzungsweise 15 Millionen Scrum-Anwendern weltweit bieten sich mittlerweile, dankenswerterweise genug Möglichkeiten, die Haltung hinter Scrum zu verstehen, statt bei der Mechanik des Rahmenwerks stecken zu bleiben. 

 

Blutleeres Scrum haben die meisten da draußen schon gesehen. Es liefert weder die Ergebnisse, die Agilität verspricht, noch, hilft es der Sache.

Was kannst du nun tun, um Haltung zu vermitteln statt Mechanik?

 

Unsere Art und Weise, das zu tun ist, uns mit Menschen zwei oder drei Tage konzentriert und fokussiert, einzuschließen und einen Koffer voll Simulationen mitzubringen, in denen Menschen selbst spüren, was die Essenz von Agilem Arbeiten ist. Zur Not geht das aber auch mal in 60 oder 90 Minuten. Dafür vielleicht öfters als Workshop-Reihe.

 

Wenn du solch einen Workshop vorbereiten möchtest, findest du hier unser Fachbuch inklusive Übungsanleitungen. Und wenn Du erstmal selbst in die Haltung finden möchtest, kannst Du gerne in „unser Dojo“ hineinlauschen – in unserem inspirierenden Podcast.

 

Ich wünschen dir viel Erfolg dabei, dass Rahmenwerk mit Leben zu füllen.

Agiles Management und Scrum an der DHBW Mannheim

Ein Erfahrungsbericht von Valentin Bock.

 

Vom 07.11. bis 09.11. durfte ich drei spannende Tage an der DHBW Mannheim verbringen und zusammen mit Jasmine (samt ihrem Baby, der ebenfalls tatkräftig unterstützend dabei war) einer Gruppe von 11 Studierenden die Welt von Agilität und Scrum näherbringen.

 

Für mich als frisch zertifizierten Scrum Master und Neuankömmling im agilen Universum waren die drei Tage eine sehr gute Gelegenheit, das bereits vor einiger Zeit neu erlernte Wissen über Scrum noch einmal zu integrieren und zu vertiefen. Insbesondere hat mir dabei Jasmines Ansatz, zwischen Phasen des aktiven Inputs ihrerseits auch immer wieder interaktive Übungen einzustreuen, geholfen, was auch bei den Studierenden sehr gut ankam.

 

Die Studierenden habe ich als hoch motiviert (in den Einzelübungen wurde keine Zeit vergeudet – war eine Gruppe mit ihrem Arbeitsauftrag bereits durch und hatte noch Zeit übrig, so wurde diese nicht mit privaten Gesprächen überbrückt sondern direkt signalisiert, dass man auch mit einem neuen Thema weitermachen könne – etwas, dass ich in der Form tatsächlich so auch noch nicht erlebt habe) und wissbegierig empfunden, was sich in einer generell guten Arbeitsatmosphäre (sowie guten Testergebnissen an Tag 3) geäußert hat.

 

Gepaart mit der sympathischen Offenheit der Studierenden führte dies im Endeffekt dazu, dass die drei Tage wie im Flug vergingen und neben den neuen Erkenntnissen auch eine Menge Spaß gemacht haben.

 

Vielen Dank an ALLE Beteiligten!

Veränderung, du fieser Mist

Wir haben zwei Tage überlegt, ob wir diese Podcast-Folge ausstrahlen.

Wer uns zuhört, der weiß, dass wir versuchen so ehrlich und authentisch wie möglich zu sein, weil wir der Meinung sind, dass unsere Arbeitswelt das braucht: Mut, Offenheit, Verletzlichkeit.

Möge die Folge anderen in harten Veränderungen helfen, Kraft zu finden und neue Wege zu gehen.

Ich bin jetzt Certified Scrum Coach.

Certified Scrum Coach SealIch fühle mich geehrt. Seit letzter Woche bin ich einer von derzeit sieben Certified Scrum Coaches in Deutschland. Ich trete damit in eine weltweite Gemeinschaft von Menschen ein, welcher zum Beispiel auch Lyssa Adkins und Bob Hartmann angehören. Doch der Weg dorthin hat mich eigentlich schon die letzten sieben Jahre beschäftigt – wenn auch nicht bewußt. Warum bin ich ihn gegangen?

Mein Anliegen ist und war es, unsere Arbeitswelt gemeinsam zu verbessern.

Konkret: Herzliche Menschlichkeit und gesunde Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Erfolgreich zu sein durch Kulturen des Vertrauens, der Offenheit, des Respekts und des Fokus. Gemeinsam mit Kunden, Partnern, Führungskräften und Mitarbeitern Ziele zu erreichen ohne dabei auszubrennen. Sinnhafte Arbeit zu gestalten mit konkreten Ergebnissen und dabei Freude an guten Lösungen und Produkten zu haben.

LeadershipDie letzten zwei Jahre habe ich daher mit vielen weiteren Menschen intensiv gearbeitet, um mich jetzt Certified Scrum Coach nennen zu dürfen. Neben einer umfangreichen Darlegung und Bewertung meiner Coaching- und Beratungspraxis erfordert dies nachgewiesene Erfahrung in verschiedenen agilen Projekten sowie positive Kundenreferenzen. Durch das Feedback konnte ich über meine Arbeit reflektieren und erkennen, wie ich mein Anliegen in Zukunft mit Ihnen noch klarer umsetzen kann.

Vielen Dank für Ihre und Eure Unterstützung!

Großer Dank gebührt meinen Kunden, für das in mich gesetzte Vertrauen, dass ich mit ihren Problemen diskret, respektvoll und lösungsorientiert umgehen würde und ihre Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen.

Ganz herzlich möchte ich mich an dieser Stelle auch bei meinen Kollegen Sabine Canditt, Peter Hundermark, Dr. Jürgen Hoffmann, Olaf Lewitz, Krishan Mathis, Sandra Reupke-Sieroux, Andreas Schliep, Mark Summers, Andrea Tomasini und der deutschen sowie internationalen Agile Community sowie der ScrumAlliance bedanken für Ideen, Erfahrungen, Mentoring und Feedback!

Sie fragen sich vielleicht, was ein Certified Scrum Coach eigentlich ist oder wie Sie selbst einer werden? Lesen Sie mehr dazu bei der ScrumAlliance.

IT-Kanban: Den eigenen Prozess erkennen und verbessern mit dem Kanban Pizza Game

Work In Progress - Das Team beim Pizza backenBei unserem letzten Treffen des Agile Monday Rhein-Neckar in Mannheim haben wir uns erneut mit IT-Kanban auseinandergesetzt: Die Alternative zu Scrum weckt immer wieder Interesse, Kunden bitten mich häufig sowohl zu IT-Kanban als auch Scrum zu beraten, um eine Wahl treffen zu können, für den im Firmenkontext am Besten geeigneten Weg zu mehr Agilität.

Doch was brauche ich nun, um solch eine Entscheidung treffen zu können?

Sicherlich etliche Fakten, die dahinterliegende Theorie und einige Modelle, Prinzipien und Praktiken. Dann etwas, dass mir hilft, die Konsequenzen meiner Entscheidung abzusehen. Doch halt – da fehlt noch etwas Wichtiges! Wie sieht es mit Erfahrung aus?

Wissen ist nicht Erfahrung, Kennen nicht Können.

Wenn wir etwas am eigenen Leib erfahren, wandelt sich theoretisches Wissen in etwas Erspürbares, Konkretes. Man bekommt ein Gespür für das Thema.

Simulationen helfen, unser Kennen zum Können zu verwandeln. Eine dieser Simulationen, die wir beim Agile Monday erlebt haben, ist das Kanban Pizza Game von Agile42.

Kanban Pizza GameIn gut eineinhalb Stunden findet unser Team von Pizzabäckern vom intuitiven Weg, Pizza zu produzieren zu einem effizienteren Prozess – mit Spaß und durch gute Zusammenarbeit. Wollen wir das nicht auch im Berufsleben? Das Team hat sich deutlich gesteigert im erwirtschafteten Gewinn, auch durch Einsparung von Verschwendung, neue Produkte ins Portfolio aufgenommen und an kontinuierlicher Verbesserung gearbeitet.

Sie möchten das Kanban Pizza Game gerne auch ausprobieren? Den genauen Ablauf dieser Simulation können Sie hier nachlesen.

Uns hat es beim Agile Monday viel Spaß gemacht, so IT-Kanban zu erleben.

Das Pizza-Bäcker-TeamDa die Simulation völlig technologiefrei ist, eignet sie sich übrigens auch für alle anderen Teams, die ihre Teamarbeit mit IT-Kanban verbessern möchten. Längst sind agile Methoden ja außerhalb der Softwareindustrie im Einsatz.

Wann backt Ihr Vertriebsteam die erste Pizza Hawaii?

Sieben Wege, um als ScrumMaster motiviert zu bleiben

MotivationDer ScrumMaster ist ein Veränderer in Unternehmen. Seine Aufgaben sind umfangreich und oft herausfordernd. Wie schafft man es, motiviert zu bleiben in Umfeldern, die keine täglichen Erfolgserlebnisse garantieren?

Die intrinsische Motivation aufrecht erhalten

Suchen Sie sich einen kleinen Bereich, den Sie zu großen Teilen und mit einfachen Mitteln selbst beeinflussen können und gestalten Sie diesen mit agilen Methoden. Tun Sie dies, aus Freude an der Sache selbst ohne einen Zweck für andere damit zu verfolgen.

Praxis-Tipp: Gestalten Sie z.B. Ihre eigene Arbeit und genießen Sie die positiven Effekte einfach für sich selbst. Ich mache das zum Beispiel fast täglich mit der Pomodoro – Technik, eine Art von Timeboxing, um beim Arbeiten in einem guten Fluss zu bleiben.

Inspirierende Themen anschauen

Es gibt weltweit viele agile Konferenzen die teilweise mitgeschnitten werden. Spannende Perspektiven auf aktuelle Themen und Erfahrungsberichte helfen dabei, Dinge in neuem Licht zu sehen und Inspiration wiederzuerlangen.

Praxis-Tipp: Schauen Sie sich eine Keynote auf Youtube an oder stöbern Sie in den inspirierenden Videos von TED.

Sich nicht herunterziehen lassen

Wenn man auf inspirierende Menschen trifft, neigen wir dazu, uns selbst als weniger brilliant, erfahren oder intelligent anzusehen. Dieser Vergleich bringt einen nicht weiter. Genießen Sie die Einzigartigkeit Ihrer Erfahrungen und Ihres Lebens. Niemand wird je das Erleben, was Sie erleben. Diese exakte Kombination Ihrer Fähigkeiten und Denkweisen gibt es nur einmal – in Ihnen.

Praxis-Tipp: Denken Sie einige Minuten in Ruhe darüber nach, was Sie in Ihrem Leben bereits alles erfahren haben und klopfen Sie sich selbst einmal auf die Schulter mit dem Gedanken: „Wow, das war eine Menge und das Meiste habe ich tatsächlich wirklich gut hinbekommen!“.

CommunityActiveSich in die Community begeben

In Deutschland gibt es wie in vielen anderen Ländern auch sehr aktive Gemeinschaften von Menschen, die ähnliche Erfahrungen und Ziele wie Sie haben. Oft stellt man im Austausch mit Anderen fest, dass man mit seiner Herausforderung nicht alleine ist und erhält neue Ideen, die einen voranbringen.

Praxis-Tipp: Besuchen Sie doch einmal Ihre lokale Usergroup. Falls Sie im Rhein-Neckar Gebiet wohnen können Sie gerne zum Agile Monday Rhein-Neckar vorbeischauen. Die Veranstaltungen eigentlich aller Communities sind kostenfrei und ein guter Ort, um neue Kontakte zu knüpfen.

Das Energieniveau im Blick haben

Abhängig von vielen verschiedenen Faktoren variiert unsere Energie. Nehmen Sie sich Zeit, auf diese Impulse zu hören und das zu tun, was ihre Batterien wieder auflädt, wenn Sie wenig Energie haben.

Praxis-Tipp: Für viele Menschen ist Natur erholsam – können Sie eine Besprechung draußen bei einer Runde um das Gebäude abhalten?

Einen Schritt zurückgehen, um voranzukommen

Um zu wachsen, begeben wir uns oft an den Rand der Komfortzone. Das ist gut, um sich zu entwickeln, kann aber auf Dauer auch recht anstrengend sein. Sich für eine Weile dorthin zu bewegen, wo wir meisterlich gut sind, macht Spaß und erholt.

Praxis-Tipp: Suchen Sie sich ein Meeting, dass Sie besonders gerne moderieren und gestalten Sie es so, dass es Ihnen besonders viel Freude macht und leicht von der Hand geht. Das bringt Sie in einen guten Fluss und andere merken Ihren Elan.

Nicht alles auf einmal ändern

Viele ScrumMaster und Coaches, die ich kennengelernt habe, sind sehr wissbegierige Menschen die leidenschaftlich gerne Neues lernen. Die Balance zu finden zwischen Zeiten der Veränderung und Zeiten der Beständigkeit ist da nicht immer leicht.

Praxis-Tipp: Limitieren Sie Ihre gleichzeitigen Lernthemen mit einem sortierten Backlog und erlauben Sie sich ausreichend Zeit, das Neue in Ihre Arbeit zu integrieren, bevor Sie an das nächste Thema herantreten.

Dieser Blogpost wurde inspiriert durch Roman, der als Musiker und Komponist arbeitet.