Wir sind zurück aus unserem Sommerurlaub und wir haben natürlich ein paar Bücher gelesen. Heute möchten wir mit Dir unsere Gedanken teilen, die wir uns im Urlaub gemacht haben: wie können wir Transformationen als Agile Coaches besser begleiten?
Worauf müssen wir achten, wenn wir Transformationen begleiten?
Was passiert da bei Menschen?
Was passiert mit Systemen?
Und was gibt es denn in der Literatur schon an Erkenntnissen, die uns vielleicht auch aus Agile Coaches helfen? Wir wünsche Dir viel Spaß mit dieser eher philosophischen Folge.
Von reinen Ergebnissen zu echter Wirkung als Team gelangen
Ein agiles Team durchläuft in seiner Teamentwicklung vier Schritte von dem Aufstellen eines vielleicht ersten vermeintlichen product backlogs bis zur messbaren Wirkung auf das Geschäftsmodell des Unternehmens. Dieser Entwicklungsweg ist herausfordernd und darf begleitet werden durch Haltung und Methoden. In diesem Podcast beleuchten wir diese Entwicklungsschritte und was unsere Erfahrungen damit in Unternehmen uns gelehrt hat.
Shownotes:
- Link: Agile Coach Ausbildung
- Folge 60: Der Product Owner verständlich erklärt
Wie Du Deine Moderation auf das nächste Level hebst
Egal ob Einzelgespräch, Gruppenintervention oder Scrumzeremonie; immer wieder laden wir Menschen in unser psychischen und physikalischen Räume ein. Mit welcher Intention gestalten wir diese Räume? Wie gestalten wir sie innerlich und äußerlich und wie bewegen wir uns in ihnen sobald unsere „Gäste“ da sind.
In dieser Folge teilen wir unsere Erfahrung, wie Du Deine Moderation auf das nächste Level heben kannst.
Was hilft im Projekt, wenn alles zu viel wird
Heute gehen wir mit einem Prinzip aus dem agilen Manifest den kollektiven Burnout an, das uns hilft „nein“ zu sagen. Wir erklären Dir, warum es schwer ist nein zu sagen und welche vier Bedingungen Du in Deinem Projekt oder Produkt brauchst, damit Du nein sagen kannst, damit wir am Ende „ja“ zu den wirklich wichtigen Dingen sagen können.
Konflikte Reloaded – zwei Modelle die helfen
Jeder ist anders geprägt in Bezug auf Konflikte, das gilt auch für Deine Teammitglieder. Wir reflektieren zwei hilfreiche Modelle, um Dir ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe Du Menschen in Konflikten klarer beurteilen und sie gleichzeitig bei Ihrer Entwicklung unterstützen kannst.
Eine essentielle Folge für Führungskräfte, Scrummaster, Agile-Coaches und alle die mit Menschen arbeiten.
5 Gründe, weshalb Teams keine Lust auf Retrospektiven haben
In dieser Podcastfolge diskutieren Kai und Jasmine über ihre Erlebnisse mit unmotivierten Teams und schwierigen Retrospektiven und breiten ein Repertoire an Ideen aus, was Du tun kannst, um Menschen zu helfen, wieder mit mehr Engagement an Retrospektiven teilzunehmen.
Jasmine
Herzlich willkommen zum Agile Growth Podcast! Schön, dass du wieder mit dabei bist. In dieser Folge erörtern wir fünf Gründe, warum dein Team vielleicht unmotiviert ist, an Retrospektiven teilzunehmen und was du dagegen tun kannst.
Sprecher
Herzlich Willkommen zum Agile Growth Podcast, dem Podcast für alle Agile Interessierten mit hilfreichen Ideen und erprobten Werkzeugen, die dich weiterbringen. Von und mit den Two Agilists.
Kai
Herzlich willkommen zum Agile Growth Podcast, schön, dass du wieder zuhörst, hier sind Jasmine und Kai und wir helfen Menschen dabei, die versprechen Agiler Vorgehensweisen in der Praxis einzulösen, ohne IT Wissen vorauszusetzen.
Jasmine
In der heutigenlge Fo geht es rund um Retrospektiven und wir behandeln eine Frage, die von einer Hörerin an uns herangetragen worden ist, nämlich Wie motiviere ich mein Team denn überhaupt, an so einer Retro teilzunehmen? Ein ganz kurzer Exkurs an der Stelle. Wir hatten vor zwei Wochen unseren ersten Pilot, also unsere erste Pilot Gruppe mit dem A-CSM, dem Advanced Certified Scrum Master. Und wir haben das wirklich ganz explizit als Wochenendseminar gemacht in einer wunderschönen Location hier in der Pfalz, wo wir alle rausgekommen sind und als Gruppe zusammen gekommen sind. Und warum erzähle ich dir das? Ich erzähle dir das, weil an diesem Wochenende etwas ganz Besonderes passiert ist. Natürlich. In so einem Advanced Certified Scrum Master lernt man auch Theorie, man lernt Modelle, man verbessert seine Handlungsfähigkeit als Scrum Master. Aber was vor allem passiert ist dadurch, dass wir als Gruppe so eng zusammen waren, ganz ganz viele Geschichten geteilt haben, hat sich ein Raum aufgemacht, der sich zumindest für mich als sehr, sehr sicher angefühlt hat.
Kai
Und das war dann auch eine Resonanz im Gespräch mit einem Teilnehmer, der dann meinte, dass er da eigentlich erst verstanden hat, was genau diese psychologische Sicherheit ist, von der wir die ganze Zeit sprechen, wenn man die mal so zum Angreifen und Antasten und Fühlen im Raum hat, wie das denn sein könnte in der Arbeitswelt. Und das war, ja vielleicht eine ganz spannende Resonanz und hat auch direkt irgendwie Kontakt zu dem Thema. Nämlich Was mache ich denn jetzt, wenn ich in meiner Kultur Retrospektiven nicht standardmäßig im Kalender habe? Oder wenn ich sie vielleicht im Kalender habe und sie nicht so richtig funktionieren? Und die Teams, die eigentlich eher so absitzen
Jasmine
Und das Konzept von psychologischer Sicherheit gefühlt, ist es ja irgendwie einfach die neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Oder vielleicht ist es auch schon wieder die alte Sau, die durchs Dorf getrieben wurde. Es hat aber unglaublich viel Relevanz. Es heißt nicht, dass dein Team oder du auch nicht gerne an der Retrospektive teilnimmt, weil ihr fehlende psychologische Sicherheit habt. Das kann auch passieren, mit psychologischer Sicherheit.
Jasmine
Aber es ist bestimmt ein großer, großer großer Indikator. Wenn in einem Team die psychologische Sicherheit fehlt, dann können die Teammitglieder einfach nicht offen alles ansprechen, was angesprochen werden muss, damit wir in einen guten Lösungs Raum auch gehen können, damit wir unser System, in dem wir uns befinden, verstehen können. Und wenn das geschieht, dann werden Retrospektiven sehr schnell wirkungslos.
Kai
Dann spricht man über die Oberflächlichkeiten und der Elefant im Raum wird nicht angesprochen. Und vielleicht kennst du das auch, wenn du selber Scrum Masterst, dass das eine unserer Tugenden oder der großen Künste ist. Das was wir wahrnehmen können, auch mal in den Raum zu stellen, weil es kein anderer tut und es damit anzusprechen oder mal eine packende Metapher rauszusuchen, dazu entsprechend.
Jasmine
Und warum haben wir angefangen mit dem A-CSM Seminar? Ich glaube, was für Kai und für mich wirklich eine wunderschöne Erfahrung war, diese Gruppe durch das Seminar zu führen. Der Teil 2 folgt dann Anfang April. Da freue ich mich schon total auf diese Gruppe. Aber weil wir festgestellt haben, in der Arbeit mit dieser A-CSM Gruppe, aber vor allem in der Arbeit, die wir beim Kunden machen, dass vielen Scrum Master weder Tools fehlt, noch Handwerkszeug, um gute Retrospektiven zu machen, dafür gibt es ganz, ganz, ganz, ganz viele Dinge. Die meisten Scrum Master machen die ausgeklügelten, perfektesten, gut wunderbar vorbereiteten Retrospektiven und sind dann enttäuscht, dass hintenraus. Trotzdem nichts rauskommt oder das Team demotiviert ist, da reinzugehen. Und das tut mir im Herzen weh, wenn ich sowas feststelle und ich glaube an den Stellen wo. Retrospektiven wirklich Wumms hatten in meiner Karriere und das heißt nicht, dass all meine Retrospektiven Wumms haben. Bei weitem nicht. Auch wenn ich eine Retrospektive mache, kann es sein, dass wir über die Oberflächlichkeiten reden, weil wir die Tiefe eben nicht erreichen.
Jasmine
Weil ich es nicht schaffe, diesen Raum, diesen angstfreien Raum herzustellen mit der Gruppe. Aber öfter schaffe ich das eben, indem ich wirklich ein Gespür dafür entwickelt habe. Dinge, die unausgesprochen werden, auszusprechen. Ich habe diesen Coaching Ausbildung gemacht, diese Organisation Relationship System, Coaching, Ausbildung und da nennt man dieses Skill. Sie nennen das ein Meta Skill „Lion’s Roar“. Das heißt wie ein Löwe da zu stehen und einfach auch mal zu brüllen. Natürlich nicht in Raum rein, sondern auch einfach zu sagen. Irgendwie habe ich das Gefühl, wir reden gerade nicht über das Wesentliche. Oder irgendwie habe ich das Gefühl, da gibt es noch mehr. Ein gutes Beispiel, wo mir das nicht gelungen ist, war ziemlich am Anfang von meiner Karriere. Da hat mein Team drei Retrospektiven hintereinander über Höhen-verstellbare Tische gesprochen. Und das Schlimmste war, dass die Firma keine Höhen verstellbaren Tische zur Verfügung stellt mit der Argumentation – Dann können wir auch kein Pair Programming machen, wenn wir keine Höhen verstellbaren Tische haben. Wir können uns ja nicht zu zweit vor einem Computer setzen, das geht nicht.
Jasmine
Es ist unbequem, das ist unangenehm ist und so weiter. Und wir haben über Höhen verstellbare Tische geredet. Jasmine hat irgendwann mal ein Business Case gerechnet, wie denn unsere Qualität hoch gehen wird und wie viele Bugs das uns einsparen würden, wenn wir denn in diese Höhen verstellbaren Tische investieren würden. Bis ich selber gemerkt habe, dass das Ganze ziemlich lächerlich war. Es war nicht lächerlich. Wir haben diese Zeit gebraucht um an den richtigen Punkt ranzukommen. Irgendwann mal habe ich gefragt Geht es wirklich um Tische? Geht es bei unserer Diskussion um Code Qualität wirklich um Höhen verstehbare Tische? Und dann kam raus. Nö, eigentlich nicht. Es kam raus. Eigentlich ging es darum. Dass mein Team nicht wusste, wie es Pair Programming machen soll und nicht nur Pair Programming, sondern dass mein Team wirklich Berührungsängste davor hatte, den eigenen Code jemand anderem zu zeigen und da ein Feedback darauf zu bekommen, weil sie das Gefühl hatten, wir wissen gar nicht so richtig, wie wir das handhaben wollen dieses Feedback geben. Wir wissen gar nicht so richtig, wie wir da so zusammenarbeiten sollen.
Jasmine
Und die Diskussion über die Höhen verstellbaren Tische war so viel einfacher. Als drüber zu reden. Hmmm, ok, wir brauchen irgendwie eine neue Regel wie wollen wir denn das handhaben? Wie geben wir einander Rückmeldung? Was ist uns wichtig dabei? Was ist jedem einzelnen wichtig? Was ist uns als Gruppe wichtig dabei? Und wenn wir uns zu zweit vor einen Computer setzen und Pair Programming machen, wie wollen wir das denn machen? Und das war die wirklich wichtige Diskussion. Wir haben drei Retrospektiven gebraucht, um an den Punkt zu kommen, das zu erkennen, dass wir diese Diskussion führen müssen.
Kai
Und so ein bisschen hilft mir dabei das Bild von verschiedenen Bühnen. Also wenn es eine Hauptbühne gibt, auf der eigentlich das wirkliche Stück gespielt wird, dann gibt es auch noch neben Bühnen und so ne Nebenbühne, könnte vielleicht sogar noch hinten im Backstage-Bereich sein, wo dann noch ein Couchtisch steht und ein paar Stühle und man eigentlich noch relativ relaxt miteinander redet, statt über das Echte zu reden. Und die Frage ist halt – Wann kannst du die Bühne wechseln? An welchem Punkt geht das? Ab welchem Punkt spricht man die wirklich signifikanten Dinge? Und wenn ich halt auf dieser Couch sitzen bleibe, dann passiert halt in der Retrospektive regelmäßig nix. Und da ist es eigentlich auch gar nicht so wichtig, welches Format das konkret ist. Ich habe sowohl sehr tiefe Retrospektiven erlebt, die eigentlich immer die gleichen Formate gehabt haben, wo die Leute, einfach weil sie sehr leidenschaftlich am Produkt gearbeitet haben, über alles Wesentliche gesprochen haben. Auch wenn ich das dritte Mal „Mad Sad Glad“ gemacht habe. Und das war völlig in Ordnung und andere Teams, wo das völlig anders war.
Kai
Also das Format macht es da eigentlich gar nicht so aus, sondern die Frage ist halt wirklich Bin ich da auf der richtigen Bühne und die Einladung dazu, für dich mal zu checken? Die Diskussion – sprecht ihr da über das Wesentliche, über die Essenz, über die 5 Prozent der Arbeits Realität, die den Unterschied machen aus deiner Sicht? Und aus der Sicht der Leute – kann man auch durchaus mal fragen. Zum Abschluss einer Retrospektive – Wie weit haben wir heute über das Wichtige gesprochen, das Relevante? Dann sagt dein Team dir das ja auch, oder? Wie weit ist das eine Nebenbühne, auf der wir uns gerade befinden?
Jasmine
Und das ist vielleicht gerade so ein guter Punkt, wenn du das am Ende mal fragst. Du kannst zum Beispiel fragen – Wie wertvoll war die Zeit, die du gerade hier investiert hast? Und wenn das irgendwie unter 70 Prozent fällt, dann wäre das für mich ein Anlass, in der nächsten Retrospektive darauf einzugehen und zu gucken. Okay, anscheinend war die investierte Zeit. Die wir hatten in der letzten Retrospektive nicht gut genutzt, was müssen wir tun, was wollen wir tun, damit wir diese Zeit besser nutzen können und dann da in die Reflektion gehen? Oder zu fragen Inwieweit haben wir über das Wesentliche gesprochen? Und auch wenn da die Antworten kommen, dass man eigentlich über Unwesentliches spricht, auch da in die Reflexion reinzugehen, also nicht anfangen, in den Aktionismus reinzugehen, sondern in den Dialog reinzugehen. Und vielleicht darfst du da auch in den Einzel Dialog reingehen, bevor die Retrospektive überhaupt stattfindet. Ich mag Einzelgespräche, mache ganz viele Einzelgespräche. Dass ich wirklich in den Einzelgesprächen versuch herauszufinden, wo steht der Einzelne und was können wir dann im Kollektiv ändern?
Jasmine
Die Gruppendiskussionen, die sind für mich als Moderator sehr, sehr viel schwieriger zu handhaben, als wenn ich da vorher in einem Einzelgespräch drauf eingehe. Also wir sind eingestiegen mit dem Kreieren eines psychologisch sicheren Raumes. Da würde ich dir auch noch mal empfehlen, dass du vielleicht unsere Podcastfolge hörst oder im Internet nachliest Was kannst du denn alles tun als Moderator, um eben diese psychologische Sicherheit möglichst zu kreieren. Und das ist natürlich nicht etwas, was du nur in Retrospektiven machst, sondern das ist etwas, was das Team für sich als Kultur etablieren darf. Und ein angstfreier Raum heißt für mich nicht, dass die Retrospektive jetzt Easy Peasy und super angenehm ist, weil wenn wir über die 5 Prozent der Dinge reden, die wirklich wichtig sind, die wirklich was ausmachen. Dann tut das auch schon mal richtig weh. Und dann habe ich wahrscheinlich Schiss, das auszusprechen. Das heißt angstfreier Raum für mich insofern, als dass ich es aber auch aussprechen darf und kann und keine interpersonellen Konsequenzen fürchten muss von dem Team, dass ich Dinge ausspreche, die unangenehm sind.
Jasmine
Aber es kann sein, dass Retrospektiven unangenehm sind, es wird wahrscheinlich so sein. Kai’s Schlusszitat von ganz vielen Retrospektiven ist boah, war das unangenehm, aber gut. Und das sind für mich auch oft die Retrospektiven, die Wumms haben, da wo wir wirklich den Finger in die Wunde gelegt haben. Ein bisschen herumgedrückt haben und mit was rauskommen, was wo wir sagen Ja, das ist das nächste Experiment, das wir machen können, damit es hier wirklich besser wird. Und wir glauben dran, dass das klappen könnte. Und wir sind alle mit dabei.
Kai
Gesunde Teams kommen auf die Frage, was man verändern kann, um mehr Signifikanz in der Retrospektive zu haben ganz klar auch zu Ideen und können das gut anpassen. Wenn man jetzt in dem Kontext unterwegs ist, wo die Selbstwirksamkeit des Teams extrem reduziert ist, also eher so eine Organisations Ohnmacht herrscht, weil man einfach Dinge, die man als problematisch erkannt hat, nicht ändern kann, dann werden so Retrospektiven ganz oft zu einer, eigentlich Zeitverschwendung für das Team. Das sagt vielleicht keiner so direkt. Manchmal sagt uns auch die Leute dann existiert ja einfach noch, weil wir zum Beispiel ein Teil von Agilem vorgehen. Aber eigentlich hat sie dann ihre Kraft verloren. Und ganz viele dieser Teams, die mir begegnen, die hängen dann auch in diesem Zustand schon ein bisschen länger drin. Und wenn ich dann nachfrage Hey, was passiert denn eigentlich mit den Maßnahmen aus der Retrospektive? Und was ist mit den Maßnahmen, die außerhalb eures eigenen Teams stattfinden, wenn die umgesetzt? Wie viel Einfluss habt ihr da drauf? Kommt häufig ein na ja, da kann man eigentlich nicht viel dran machen, wir haben das auch ein paar Mal versucht, aber das ging dann irgendwie nicht weiter.
Kai
Und jetzt ist es halt so wie es ist. Und deswegen ja bringt das eigentlich auch nicht so viel darüber weiter zu sprechen. Und wenn man mal überlegt, wie viel Prozent der Performance deines eigenen Teams kommen aus Dingen innerhalb des Teams und wie viel kommen aus dem Umfeld, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, wenn du nicht gerade im Start up bist, wohl nur euer Team seid, dass sehr viel im Außen liegt und da einen guten Kanal zu schaffen, als Scrum Master, Scrum Masterin entsprechend mit dem Management Änderungen nach vorne treiben zu können, das Team da mit dem Management in Kontakt zu bringen, dass Veränderung stattfinden kann, ist dann halt das Wichtigste. Unabhängig davon, welches Format ich in der Retrospektive gerade benutze, wenn dieser Kreislauf kaputt ist, diese Feedback Schleife der Veränderung nicht funktioniert, dann kann ich mir eigentlich strenggenommen Retrospektiven wirklich sparen, bis das korrigiert ist.
Jasmine
Und da habe ich ein bisschen eine andere Meinung zu. Es kann auch sein, dass dein Team über Dinge im Außen redet, ohne die Dinge im Innern gefixt zu haben. Das kommt manchmal vor, das habe ich auch schon öfter erlebt. Es ist halt viel, viel einfacher, über Dinge zu reden, die jemand anders für mich fixen muss, als Dinge, die ich selber fixen muss, damit es bei mir besser wird. Und da meine Einladung an dich, wenn du als Scrum Master oder Scrum Master unterwegs bist, aber auch wenn du in einem Team drin unterwegs bist zu gucken. Reden wir wirklich über die Dinge, die wir auch beeinflussen können, weil die Höhenverstellbaren Tische die waren, so an der Kante von uns dessen, was wir beeinflussen konnten. Wir konnten es noch beeinflussen. Wir haben am Ende auch Höhenverstellbare Tische bekommen, aber wir reden ganz oft über Dinge, die wir nicht beeinflussen können, weil wir gelernt haben, dass das einfacher ist. Das ist sicherer, da muss ich ja nichts tun und das darf ich manchmal auf den Prüfstand stellen.
Jasmine
Da darf ich mal gucken, über was reden wir? Ich mag Circles and The Soup von Diana Larson ich glaube, dass es in dem ersten Retrospektiven Buch ganz gut beschrieben so als Einstieg dazu ganz gut, einfach mal zu gucken. Okay, guckt mal, es gibt Dinge, da sind wir vollumfänglich verantwortlich für. Und meistens sind das mehr, als wir denken. Meistens sind die Grenzen, die wir wahrnehmen, gar nicht so eng, wie sie sind. Also was für was sind wir vollumfänglich verantwortlich und was können wir selber in die Hand nehmen? Und der zweite Schritt ist dann zu gucken Und was können wir beeinflussen? Über diese zwei Kategorien zu reden macht durchaus Sinn in der Retrospektive. Wenn natürlich dein Kanal als Scrum Master oder Scrum Master nach außen kaputt ist, du weder Management Deckung hast noch irgendwie ein Kanal hast, wo du das adressieren könntest und was verändern könntest, dann ist auch schon der zweite Schritt oder der zweite Ring schwierig zu besprechen in der Retrospektive. Dann darfst du daran arbeiten, aber die ersten zwei sind super.
Jasmine
Und der dritte Ring sind Dinge, wo man halt einfach sagen muss. Take it or leave it ist nicht in unserer Hand.
Kai
Die Suppe.
Jasmine
Genau und da drüber zu reden. Manchmal braucht man auch nur mal eine Motz-Retrospektive fein, dann motzen wir mal alle über die Suppe. Aber niemand zwingt uns, bei dieser Firma zu arbeiten, bei der wir arbeiten. Also wenn es Dinge gibt, die ich wirklich nicht verändern kann, die wirklich darum herum sind, für die Retrospektive eine Retrospektive darüber aufzuregen, bringt nichts. Dann hilft es einfach noch mal einen Schritt zurückzugehen, zu gucken. Okay und und was davon liegt in unserem Einflussbereich? Und wo wollen wir wirklich dran setzen?
Kai
Guter Punkt. Genau. Also wenn es jetzt nur darum geht, dahin zu gucken, wo andere was schlecht machen und deswegen vergesse, was ich selber verbessern kann, dann kann das auch ein Ablenkungsmuster sein. Mag ich genau.
Jasmine
So, wir hatten jetzt Angst vor Retrospektiven, wir hatten psychologische Sicherheit, wir haben unwirksame Retrospektiven einmal tangiert. Es kann alles Gründe sein, warum dein Team keine Lust auf Retrospektiven hat. Und ein vierter Grund, den ich oft kenne, sind Retrospektiven, die entweder zu routiniert sind oder wo immer wieder was Neues ist. Je nachdem, was für ein Team du natürlich hast. Aber es kann sein, dass dein Team überfordert ist, wenn du immer wieder mit neuen Fancy Pansy Moderation Methoden kommst. Und ich bin jemand. Ich liebe neue Methoden. Ich lasse mir auch immer wieder was neues einfallen. Und ich hatte auch schon Teams, die irgendwann mal gesagt haben: Jasmine, bitte lass das doch mal sein. Weil ich mache mir vor der Retro Gedanken wenn du Mad Sad Glad machst jedes Mal ist es für mich völlig fein. Wir sind schneller durch, wir können uns alle Gedanken machen vorher. Wir können schneller in die Tiefe gehen. Das hilft uns. Auf der anderen Seite hatte ich andere Teams, wenn ich zweimal die gleiche Retro gemacht habe, habe ich mir angeguckt und gesagt Das hatten wir schon mal.
Jasmine
Kein Bock drauf. Das heißt, da wirklich an das Team anzupassen. Was braucht das Team um in diesen kreativen Lösungsraum zu gehen? Was braucht das Team, um einerseits in die Tiefe zu kommen, um die wirklich wesentlichen Punkte anzusprechen, aber dann auch in einen kreativen Lösungs-Raum zu gehen? Und da kann sowohl Routine wie auch Neues sehr sehr hilfreich und wirksam sein. Das kommt ein bisschen darauf an, ob man als Mensch eher ein High Arousal Mensch ist oder ein Low Arousal Mensch, also ob ich eher. Neues, Unbekanntes, kribbeliges brauche, das bin ich. Oder ob mir auch Routinen und Standards gut tun.
Kai
Das bin ich manchmal.
Jasmine
Und damit sind wir vielleicht auch schon beim fünften Punkt, warum dein Team Retrospektiven manchmal nicht mögen kann oder warum es echt Zeit braucht für Teams, um Teams und Individuen Retrospektiven zu mögen. Und das ist Selbstreflexion. Wir sind nicht unbedingt in einem System groß geworden, wo Selbstreflexion gefördert oder gefordert worden ist. Also beides nicht. Und ich habe letztens einen Tweet gelesen von einem Bekannten, wo er meint, ich habe den 21 jährigen Sohn von Bekannten gefragt, wie es ist, jetzt wo er gerade so den Job neu angefangen hat. Und der Sohn hat anscheinend geantwortet – Na ja, du ersetzt einfach „niemals im Leben“ mit „passt schon, schaffen wir irgendwie“. Das ist nicht ein System das Selbstreflexion auch irgendwie belohnen würde und dadurch, dass wir das weder in der Schule gelernt haben, noch im Studium vielleicht mittlerweile ist es ein bisschen hipper, auch mal Selbstreflexion da rein zu bauen. Aber ich weiß, die Selbstreflexion, die ich abgegeben habe, das war nicht Selbstreflexion, das war Wissen, was der Professor hören möchte und das Runterschreiben. Dadurch kann, dass die Leute teilweise auch einfach nicht und.
Jasmine
Zu reflektieren darf geübt werden. Wir werden nicht von Anfang an sehr, sehr tiefe Retrospektiven haben, weil die Menschen, die Individuen an diese Selbstreflexion herangeführt werden dürfen. Das kann auch echt Angst machen. Wenn ich anfange über Dinge nachzudenken, dann sehe ich auf einmal, was alles vielleicht schief läuft. Wo ich vorher einfach gesagt habe, da gucke ich gar nicht hin, weil kann ich eh nicht ändern, also lasse ich es bleiben.
Kai
Und auf gewisse Art und Weise, wenn man so ein Raum einer Retrospektive aufmacht, dann braucht es auch eine Menge Mut, finde ich als Moderator, um sich dem zu stellen, was Leute dann in den Raum werfen können, gerade wenn die vielleicht nicht so erfahren sind. Mit dieser Art der Selbstreflexion oder wie man sich äußert zu Themen oder starke Meinungsführer sind die dann einfach sehr hart Dinge werten und damit den psychologischen Raum gefühlt auch in eine Dis-Balance kippen. Also wo ich auch irgendwie wieder ausgleichen darf oder wo sich vielleicht auch der nächste gar nicht traut, etwas zu sagen. Klar, das kann ich mit Moderations-Format, wenn ich das dann mal gelernt habe, über dieses Team auch beeinflussen, wie weit das passiert. Und ja, das ist schon auch was, wo man als Moderator eine ganze Portion Mut mitbringen darf. Wenn man dann entsprechend in so Retrospektiven rein stapft und da auch noch erwartet, dass die immer tiefer werden.
Jasmine
Und wo ich als Moderator oder Moderatorin und Scrum Master auch in das Vermitteln des Ziels einer Retrospektive reingehen darf, weil viele, die jetzt schon Retro hören ach cool, das ist der Ort, wo ich hingehen kann, motzen kann und dann wird was für mich geändert. Oder dann gehe ich da hin und sage mal allen die Meinung. Das habe ich schon oft gehört, oder das ist auch schon oft vorgekommen, dass Leute dann reinkommen und sehr sehr wertend hart da reingehen und allen die Meinung gesagt haben. Ja schön. Dann habe ich erstens den Raum, der ich eigentlich öffnen wollte, gleich wieder geschlossen, weil alle sauer sind. Und in der Lösung bin ich auch nicht gekommen. Das heißt hier am Anfang beginnen wir ganz oft mit dieser goldenen Regel, also der primären Direktive.
Jasmine
Wir gehen davon aus, dass jeder nach seinem besten Wissen und Gewissen, nach seinen Fähigkeiten das Beste getan hat, was er oder sie zu dem Zeitpunkt tun konnte, dass man das auch noch mal ausführt und sagt: Guckt mal, es geht nicht darum, hier einander die Meinung zu sagen. Es geht darum, Missstände aufzudecken, zu analysieren, warum sind die da? Und zu gucken wie können wir das System ändern.
Kai
Genau dieser Geist, wenn ich den rüber bringe und auch verkörpern kann. Und da kannst du dich auch gerne selber mal fragen wie stehst du denn dazu? Ist das wirklich so, dass Menschen immer ihr bestes versuchen, egal was das Outcome ist? Ich sage manchmal im Training ist ein bisschen plakativ. Der Typ da, der gerade in die Seite reingefahren ist und ein Auto, hat der gerade das Beste versucht. Oder ist das vielleicht doch ein Vollidiot? Wie stehst du dazu und was macht das mit deiner Haltung, wenn du eine Retrospektive moderierst? Und was macht das mit der Haltung der Gäste innerhalb deiner Retrospektive, wenn du die wirklich einnimmst und vielleicht sogar verteidigst? Diese Haltung, weil sie dir wichtig ist?
Jasmine
Und da kann es manchmal auch helfen, dass wir anfangen mit Retrospektiven, die wirklich nur uns selber betreffen. Wie bin ich gerade in diesem Arbeitsumfeld? Was läuft bei mir gerade gut? Was läuft bei mir nicht so gut und was möchte ich persönlich verbessern, damit es der Gruppe besser geht? Das habe ich meinem Team eine ganze Zeit lang so gemacht, dass wir zuerst auf der sehr persönlichen Ebene angefangen haben. Das war dann ein Team, die hatten noch so eher Subgruppen und dann in den Subgruppen und dann erst in dem gesamten Team angefangen haben zu reflektieren. So habe ich diese Leute an die Reflexion herangeführt und vor allem von diesem Blaming wegbekommen hinzu: ja, ich darf Dinge ansprechen, ich soll Dinge ansprechen und wir suchen gemeinsam Lösungen. Wir suchen gemeinsam System Veränderungen.
Kai
Wenn ich jetzt einen Scrum Rahmenwerk unterwegs bin, ich glaube, da schließt sich das relativ schnell, wie diese ganzen Ideen, die wir gerade dir mitgeteilt haben, dazu passen können. Jetzt gibt es manchmal aber auch die Kontexte, wo das gar nicht so klar ist, dass man überhaupt Retrospektiven hat. Also bei Scrum sind ja ein Teil davon. Aber wenn du mit einem anderen Vorgehen arbeitest, dir selbst was bastelst oder einfach mal Retrospektiven einführen möchtest in deinem Kontext und damit ist meistens schon viel gewonnen, wenn du das tun kannst in deinem Umfeld, dann bin ich jetzt auch nicht so slavisch unterwegs und nenne die dann entsprechend so. Ganz oft. Ist das einfach ein Workshop zu einem bestimmten Titel oder Thema, das er dann intern trotzdem nach den fünf Phasen einer Retrospektive folgt und Ergebnisse bei Rauskommen und Maßnahmen ist halt einfach. Ich würde sagen, das A und O der guten Moderation das ist dann natürlich schon auch einfach eine Retrospektive im eigentlichen Sinne. Und vielleicht gibt es dann sogar noch die zweite Auflage zwei Wochen später. Ich sage jetzt nicht, man sollte sich verbiegen und irgendwie nicht sagen, dass man Scrum macht.
Kai
Ich halte nicht so viel von. Ich bin eher ein Fan davon, dass man sich damit mal konfrontiert und auseinandersetzen und Entscheidungen trifft, wenn man das tun möchte. Aber es gibt durchaus Kontexte, wo ich auch Retrospektiven mache, wo das nicht draufsteht. Und dann trotzdem welche.
Jasmine
Und das ist vielleicht auch einfach ein guter Einstieg für dich und dein Team in Retrospektiven. Dass ihr nicht einsteigt mit ihr lassen wir sammeln jetzt mal Themen, die so offenen Retrospektiven, die sind super wichtig und ich mach die immer wieder. Aber ich mache auch Themenspezifische Retrospektiven und die sind auch wichtig. Meine Wahrnehmung ist gerade am Anfang fallen Teams so Themenspezifische Retrospektiven oder dann halt Workshops einfacher. Das heißt, heute wollen wir uns mit Code-Qualität auseinandersetzen. Heute wollen wir uns mit unseren Team Regeln auseinandersetzen oder was auch immer ihr gerade merkt. Das brennt und das bekommst du meistens schon während dem Sprint raus. Was brennt denn gerade? Was? Was liegt denn gerade schief? Und dann kann ich auch mal in einem Daily sagen Hey, wie wär’s denn, wenn wir da in der Retro über genau dieses Thema sprechen? Dann bereite ich eine Moderation vor und dann kommt ein Ja oder Nein. Und dieses Einschränken des Raumes hilft den Leuten, in die Tiefe zu gehen. Also oft können Teams nicht so gut damit umgehen mit diesem ah ja
Jasmine
Jetzt lasst uns mal wieder Themen sammeln, dann sind da wieder immer wieder die gleichen Punkte drauf, die wir schon letztes Mal nicht geändert haben. Und dann gehen wir in die Tiefe und dann beschließen wir eine Maßnahme Hey, hey,
Kai
Wenn ich merke, dass die Leute so so ein Gesicht schon sehen, wenn ich reinkomme, dann ziehe ich auch gerne mal meinen Schweizer Retrospektiven Taschenmesser aus der Hosentasche. Und da ist ganz oft ein ESVP mit drauf als Ausklapp-Werkzeug Explorer Shopper Vacationer Prisoner – kennt vielleicht der eine oder andere. Und da ist so die Fragestellung Wie bist du heute hier – ist die Check in Frage Explorer, die man möglichst viel herausfinden. Die sind wirklich neugierig. Was passiert hier heute irgendwie? Und wollen viele explorieren. Eher so high wie Jasmine eben. Gesagt hat man also die Shopper und die Latschen so durch den Supermarkt. Irgendwie ja, nach Feierabend und so ein, zwei Sachen in Einkaufswagen. Das ist auch fein. Also so zwei, drei Ideen ist auch in Ordnung. Hast du diese Vacationer, die da ja so eigentlich froh, dass sie gerade hier sind in deinem Workshop, weil das ist irgendwie weniger anstrengend als deren Arbeit, die gerade parallel laufen würde.
Kai
Und so können sie mal ein bisschen relaxen, ein paar Kekse essen, es eine physikalische Retrospektive. Und dann hast du noch die mit dem Prisoner, ja die Gefangenen. Und ich hatte mal eine Retrospektive, das war auch wunderschön. Das war irgendwie ein Meeting Raum, der hatte keine Klimaanlage und keine Fenster. Das war auch sehr schön. Der letzte Raum, den man finden konnte bei dem Kunden. Ursprünglich glaube ich, haben da mal die Drucker Toner drin gelagert oder so auch. Wir saßen also drin und ich hatte eine Gruppe von Leuten vor mir. Und dann waren da zwei Explorer, ein Shopper, ein Bekannter und der Rest waren irgendwie alles Gefangene. Und ja, dann dachte ich mir so, als ich das so visualisiert habe. Ich habe das quasi auf Zettel schreiben lassen und habe das dann eingesammelt und von aufs Flipchart gemalt. Und dann stand das einfach so da im Raum. Dann dachte ich mir so, Mann, das kann ja lustig werden. Und dann habe ich dann mal gefragt Was ist denn los? Wieso wollt ihr eigentlich alle nicht hier sein?
Kai
Und dann brach das aus den Leuten raus, was alles irgendwie Schrott ist und nicht gut läuft, seit Wochen schon nicht und so ja dann konnte man eine richtig gute Retrospektive machen. Also das so ein bisschen als kleines Werkzeug noch mal, wenn du merkst, da ist irgendwas im Busch. Schöne Möglichkeit zum Einstieg ESVP als Muster – verlinken wir auch noch mal in den Shownotes.
Jasmine
Damit sind wir durch ein paar Gründe gegangen, die uns eingefallen sind, warum Teams nicht motiviert sein könnten, an Retrospektiven teilzunehmen und was man im System oder mit den Individuen verändern kann. Aber auch hier vielleicht an erster Stelle, wenn ich merke, es ist ein Widerstand da gegen Retrospektiven und ich bekomm da kein kein Grip dran und vielleicht auch nicht mit dem ESVP. Dann suche ich persönlich Einzelgespräche mit dem Team und gucke Was könnten wir denn verändern? Was müsste sich verändern? Was ist genau das Thema? Ein weiteres Thema kann nämlich zum Beispiel sein Wir haben einfach unglaublich viel Arbeit, vielleicht sogar Arbeit neben der Scrum, Teamarbeit und Retrospektiven. Ich habe einfach keine Zeit dazu gerade. Oder vielleicht geht es den Leuten wie mir. Yet another Zoom Meeting. Ich habe langsam so keine Lust mehr auf digitale Meetings. Ich weiß, ganz viele mögen das. Ich persönlich bin echt in der Müdigkeit angekommen, von Digital und freue mich über alles, was ich in Präsenz irgendwie machen kann. Mit allen Sicherheitsvorkehrungen. Aber dann merke ich einfach Ich.
Jasmine
Ich habe weder. Ich habe wenig Lust darauf. Das kann auch ein Grund sein und dann dazu gucken Wie kriegen wir Lösungen hin, ins Einzelgespräch zu gehen, zu gucken, was ist denn beim Individuum? Und das zu gucken, was ist im System? Was ist beim Individuum? Und wie kriegen wir da Lösungen hin, damit wir alle mehr Lust auf Retrospektiven haben? Hat bei mir immer ganz, ganz viel geholfen
Kai
und das Einzelgespräch dann sehr sehr gerne einfach am Telefon mit einem Headset beim Spazieren, am besten durch den Wald oder so. Wenn sie es nicht gerade super stürmt und windet, dann geht das eigentlich ziemlich gut. Dann hilft man auch den Menschen mal wegzukommen vom Rechner und trotzdem gutes Gespräch zu führen. Das haben wir eigentlich viel gemacht über die letzten Monate. Dass wir immer wieder mit Leuten am Ohr gegangen sind,. War natürlich ein bisschen ungewohnt und haben auch erwartet, der taucht jetzt in Teams auf oder so eine kurze Vorwarnung. Vorher hätte ich für den Call gerne spazieren machen, das Headset und ein Mobiltelefon da.
Jasmine
Das ist in der Regel kein Problem, wenn die Leute das ein bisschen vorher wissen und dann einfach die Einzelgespräche so führen. Sehr angenehm zur Abwechslung und zwischendurch ganz oft die Resonanz. Ach schön, das war mal irgendwie so ein Moment am Arbeitstag, wo ich mal irgendwie rausgekommen bin. Was, was da ganz gut hilft, wenn du eh ein Einzelgespräch geplant hast. Aber das vielleicht nur so nebenbei zur online Müdigkeit, die der eine oder andere spürt. So, das war immer der Rundflug dazu, was du tun kannst, wenn dein Team irgendwie nicht so richtig in Retrospektiven auf den Punkt kommt oder an Bord ist. Oder du merkst, da ist Widerstand und das ist komisch, dann hast du, glaube ich, ganz viel Inspiration aus dieser Folge mitnehmen können. Was du da tun kannst an diesen Stellen und was wir so getan haben in der Vergangenheit, was es uns weitergebracht hat. Insofern freuen wir uns, dass du wieder zugehört hast beim Agile Growth Cast. Und wenn du uns bewerten möchtest auf der Podcast Plattform deiner Wahl, dann freuen wir uns auch sehr darüber.
Jasmine
Wir wünschen dir eine wunderbare Woche und vor allem tolle Retrospektiven.
Wie überzeuge ich mein Gegenüber?
Ich habe doch die besseren Argumente?
Die Konfrontation und Auseinandersetzung mit meinem Gegenüber ist meistens nicht so fruchtvoll, wie ich mir das erhofft habe.
Wir sezieren einen spannenden Artikel zum Thema und schauen hinter die psychologischen Gegebenheiten, wieso uns Fakten meistens nicht überzeugen und was das für uns als agile Coaches, Scrum Master, Manager und Teammitglieder heißt.
Transkript der Folge
Jasmine
Herzlich willkommen zum Agile Growth Podcast! Schön, dass du mit dabei bist. Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema, warum Menschen ihre Meinung einfach nicht ändern, obwohl ich die geilsten Argumente habe.
Sprecher
Herzlich Willkommen zum Agile Growth Podcast, dem Podcast für alle Agil Interessierten mit hilfreichen Ideen und erprobten Werkzeugen, die dich weiterbringen. Von und mit den Two Agilists.
Kai
Herzlich willkommen zum Agile Growth Podcast – Hier sind Jasmine und Kai und wir helfen Menschen dabei, die versprechen Agiler Vorgehensweisen in der Praxis einzulösen. Ohne IT-Wissen vorauszusetzen. Schön, dass du zuhörst zu dieser Folge.
Jasmine
Wir sind angekommen im Jahr 2022. Irgendwie zumindest für uns ist das Jahr 2021 irgendwie verflogen. Gar nicht so richtig präsent gewesen. Und deswegen freuen wir uns auf einen frischen, bewussteren Start ins Jahr 2022. Wir haben hier ganz, ganz viel vor, haben uns tolle Ziele gesetzt und ich hoffe, du auch. Und eins unserer Ziele ist wieder ganz, ganz regelmäßig zu podcasten, zu Themen, die uns gerade umtreiben und beschäftigen. Und vielleicht bist du auch schon in der Situation gewesen, du hast ein Gegenüber gehabt oder viele Gegenüber. Du hast dich vorbereitet. Du hast gute Argumente zur Hand, warum wir jetzt die eine oder die andere Entscheidung treffen können. Und dein Gegenüber hat einfach eine andere Meinung. Und es lässt sich auch nicht umstimmen, obwohl du ganz objektiv die besseren Argumente hast und vielleicht sogar recht hast.
Kai
Jetzt gibt es ja schon auch viel Debattenkultur oder Argumente oder auch Talkshows, wo man sieht, dass die Leute irgendwie Argumente vorbringen. Und das ist ja auch eine ganz alte Tradition, dass man um Dinge argumentiert, um seinen Punkt zu machen. Und da geht es ja darum, wenn dann zwei Menschen miteinander sprechen, wer gewinnt? Also eigentlich so der Austausch miteinander, darum wer hat jetzt Recht? Und irgendwie gibt es ja auch das Zuhören, wo es darum geht, den anderen zu verstehen, also beim Gegenüber zu sein, was irgendwie was anderes ist, als in diesen Wettstreit miteinander zu gehen.
Jasmine
Und wenn du dich jetzt fragst Was hat denn das jetzt so mit Agilität und so weiter zu tun? Wir finden, sehr, sehr viel, weil eine der Fragen, die uns ganz oft gestellt wird, sei es beim Kunden oder in öffentlichen Trainings, ist. Habt ihr eine Argumentationshilfe für uns, wie wir Führungskräfte, Vorstände, Geschäftsführer, füge ein, was du einfügen möchtest, Teams überzeugen können, warum Scrum gut ist. Warum Agil gut ist. Warum wir Kanban machen sollen. Und ja, natürlich haben wir das. Wir haben schlagende Argumente. Wir bauen im Training ja ganz viel Wissen auf, warum in gewissen Kontexten Agilität gut ist, warum sie uns hilft, warum die Werkzeuge, die wir in diesem ganzen Agile Space haben, uns helfen, der Komplexität in einer komplexen Domäne zu begegnen. Und nichtsdestotrotz helfen sie dir nichts, sobald du in diese Debatte einsteigt von – wer gewinnt. Darum soll diese Podcastfolge gehen.
Kai
Inspiriert hat uns ein Artikel dazu von James Clear. Und der heißt – Why Facts Don’t change our Minds. Und so die grundlegende Aussage daran ist, dass wir ja schon auch ein Interesse an Wahrheit haben, aber es unglaublich hilfreich ist, als Mensch auch einem sozialen Tribe anzugehören, also einer Gemeinschaft von anderen Menschen – und die Frage ist sozusagen, was nützt einem eine Information? Und manchmal tauschen wir deswegen ganz gerne die Wahrheit aus gegen etwas, was auch praktisch ist, zu glauben und zwar sozial praktisch zu glauben. Etwas, was uns einen gewissen Stellenwert innerhalb einer Gruppe bringt oder mit den Menschen, mit denen wir da zusammen sind. Da schludern wir dann so ein bisschen und verzichten dann auch mal darauf, vielleicht so das wirklich Wahre oder objektive Wahre zu glauben, sofern es das gibt. Da könnte man jetzt noch ein bisschen philosophisch zu werden, weil wir eben auch einen Vorteil davon haben, einer Gruppe zuzugehören. Und dieser Vorteil ist eben ein ganz alter, weil wir Menschen so lange schon aufeinander angewiesen sind und ja auch so geboren werden als Resonanzwesen,
Kai
Wesen, die schon von der ersten Minute an Mama oder Papa brauchen, um uns einen eigenen präfrontalen Cortex zusammenzubauen. Also dieses Zusammengehören gibt es schon ganz lange und das ist auch eine wichtige Triebfeder für uns, dass wir uns nicht explodieren von einem Tribe. Und weil das eben treibt, machen wir manchmal auch einen Kompromiss bei der Wahrheit.
Jasmine
Und das heißt jetzt nicht, dass wir uns dann selber belügen oder dass ein bewusster Prozess ist, sondern das ist ein sehr, sehr unbewusster Prozess. Ich habe meine Daten und Fakten, auf die ich meine Meinung beruhe, in meinem Kopf und wahrscheinlich entsprechen die nicht unbedingt der objektiven Wahrheit, insofern es die denn gibt, weil wir Menschen einfach und da gehen wir jetzt so in diese Informationsverarbeitung, etc., Kahnemann hat da ganz viel coole Sachen dazu gemacht, weil wir Menschen einfach auch nicht gut sind in der Informationsverarbeitung. Wir können große Datenmengen nicht gut verarbeiten. Wir glauben Geschichten eher, als dass wir Zahlen glauben etc. Wir sind nicht sehr rational in der Datenverarbeitung per se schon mal! Und dann habe ich meine Fakten, auf die meine Meinung beruht. Die ist in meiner Historie drin. Das ist unterbewusst. Darauf greift mein Gehirn zurück und die bindet mich natürlich auch an die Gruppe, der ich zugehöre. Zum Beispiel in meiner Firma. Also wenn du dieses Argument hörst von – das haben wir immer schon so gemacht. Für viele ist das ja so das – boah, das ist voll das Totschlagargument, oder
Jasmine
Oh, mit so Leuten kann ich nicht arbeiten. Da ist die Frage – was hilft mir, wenn ich dann so ein Ausruf mache? Oder was hilft mir diese diese Haltung dagegen? Ich arbeite gerne mit solchen Leuten zusammen. Triggert mich das? Ja, es triggert mich enorm. Nervt es mich, dass die Leute diese Einstellung haben? Ja, natürlich. Aber was mir diese Einstellung eigentlich sagt, ist – ich fühle mich gerade wohl, wo ich bin. Ich gehöre hier einer Gemeinschaft zu, die Dinge in einer gewissen Weise, geregelter Weise für mich tun. Und das gibt mir eine Einordnung. Das hilft mir, meinen Alltag zu bestreiten. Und jetzt kommst du und sagst: Wir tun’s anders oder wir sollen es anders tun oder das, was wir getan haben, ist schlecht. Das heißt, was ich dann mache, wenn ich komme und sage: Komm, lass jetzt mal Agile oder lass mal Scrum. Und der andere sagt nö, wir haben das immer schon so gemacht, ist zu sagen – Bitte verlass mal deine Gemeinschaft und komm zu meiner Gemeinschaft und mach Scrum.
Jasmine
Das ist ein Riesenschritt für einen Menschen.
Kai
Deswegen starten wir auch ganz oft bei der Einführung von Agilität, indem wir das dann ja einfach mal begreifbar machen in Simulationen und so weiter und dann einfach die Frage stellen – Wollt ihr das in diesem Team machen? Und mit der Entscheidung, es dann zu machen, sind wir natürlich auch in einer Form von neuer „Schicksalsgemeinschaft“ dann, für dieses Experiment, diese Zeit, wo wir das mal ausprobieren wollen. Also da ergibt sich dann schon auch ein mitverändern. Das Team ist ja schon eine vielleicht vorher bestehende Gemeinschaft, wenn sich das jetzt nicht gerade für das Projekt neu formt und das dann da mitzugehen und auch wir, die sich als Agile Coaches da einfügen in diese Gemeinschaft, sind dann Menschen, die das beeinflussen. Und wahrscheinlich ist es am einfachsten zu lernen von den Leuten, die so 98 prozent ähnlich sind. Zu mir selbst – das ist auch was, was der James Clear da in seinem Artikel herausstellt. Weil wenn man eh schon so nah dran ist an dem anderen und spürt, wir schwingen gut miteinander, dann kann man auch mal eine Idee mehr auch noch mitnehmen.
Kai
Das ist dann gar nicht so schwierig, das dann noch für sich zu verinnerlichen. Das heißt so dieses direkte Umfeld und vielleicht hast du dieses Sprichwort auch schon mal gehört, ist so. Ja, du wirst im Durchschnitt zu dem Menschen, der so im Schnitt ist wie die fünf, sechs Leute, die ganz nah um dich herum sind. Deswegen prägt ja auch Familie so sehr, wenn man groß wird oder sonst in der Firma. Nur wenn du ein kleines Unternehmen das was eine sehr starke Startup ähnliche Kultur hat, dann prägt das gegenseitig sehr, sehr stark. Oder deine Team Kultur, die dich täglich mit beeinflusst. Das sind alles so Quellen, von denen du Neuigkeit, Innovation viel, viel leichter adaptieren kannst, wenn du dich dem zugehörig fühlst.
Jasmine
Also was machen wir jetzt mit dem Menschen, der sagt – das haben wir hier immer schon so gemacht? Wir versuchen zu ergründen, was sind denn die positiven Dinge, die für dich rausgesprungen sind oder rausspringen, wenn du Dinge so tust, wie du sie immer schon gemacht hast? Welcher Gemeinschaft gehörst du gerade an, die die Dinge so tut und warum tut ihr sie so? Und dann mache ich eben nicht das, was viele machen – ich hau mit Fakten dagegen und sage, warum das alles doof ist, was sie tun. Weil was ich dann ja tue ist zu sagen: Deine Gemeinschaft ist doof, deine Gruppe ist doof. Was du bis jetzt getan hast, ist doof. Sprich ich gehe direkt auf das Selbstkonzept des Menschen, auch wenn ich mir das Schönrede und das verrationalisiere und sage Boah, aber rational gesehen ist es ja alles doof. Also bin ich im Recht und dann bin ich wieder in diesem Streit drin. Wer hat jetzt recht? Aber beide, wie wir beide, haben subjektiv für uns Recht. In unserer Gemeinschaft macht das, was wir tun halt einfach mehr Sinn.
Jasmine
Also das zusammen zu suchen. Wo sind wir uns denn ähnlich? Wo haben wir gleiche Interessen? Wo können wir gemeinsam eine Interessengemeinschaft bilden, um dann zu gucken – wie tun wir die Dinge anders? Wo können wir im Sinne der Interessensgemeinschaft vielleicht Dinge loslassen, die wir immer schon so getan haben und neue Dinge dazunehmen? Weil dann macht es viel weniger Angst. Die Angst, die in unserem Gehirn entsteht, ist, wenn ich die Dinge jetzt nicht mehr so tue, wie wir sie immer getan haben, und meinen Kollegen, meinen Teamkollegen, meiner Abteilung, wem auch immer ich dazugehöre, den Rücken drehe, dann bin ich auf einmal alleine. Und was unser Gehirn dann damit macht, ist – dann bin ich nicht mehr überlebensfähig. Wir wissen natürlich rational, dass das Murks ist. Natürlich sind wir überlebensfähig. Ist vielleicht doch nicht mehr so schön, aber überlebensfähig bleiben wir. Aber unser Gehirn weiß es nicht.
Kai
Ich hatte mal in so einer Multi Teams Scrum Einführung das Vergnügen mit dem Team zu arbeiten, wo die letzten Mohikaner irgendwie drauf waren. Also die Leute die irgendwie so weg gesprungen waren immer die irgendwie absolut keine Lust hatten. Mohikaner kann man eigentlich noch sagen heutzutage? Ich weiß nicht wie man die, die noch übrig waren und die, die eigentlich gar keine Lust hatten auf Scrum. Und ja, da war dann irgendwie einer drin, der wirklich auch relativ offen kundgetan hat, dass er das ziemlich blöd findet, was hier gerade alles in der Firma passiert. Und ich hatte, das ist auch schon eine ganze Weile her, ich hatte. Ich hatte damals den Impuls, den muss ich irgendwie überzeugen, den muss ich irgendwie reinziehen, den muss ich irgendwie überreden und bin dann noch abends länger geblieben und habe immer geguckt, dass wir irgendeine Verbindung miteinander finden. Wir hatten nicht so eine unglaublich gute Chemie miteinander, aber das kam dann so mittelfristig und – lange Geschichte kurz. Das hat bis zum Ende nicht wirklich funktioniert. Und dazu gibt es auch einen spannenden Punkt in dem Artikel von James Clear, weil der sagt Na ja, die heißesten Debatten gibt es halt zwischen den Leuten, die an dem unterschiedlichen Ende des Spektrums sind, also Gegner von Agile und Agile Fans, könnte man sagen.
Kai
Aber das meiste Lernen passiert zwischen den Leuten, die sich ähnlich sind, also die eher nah beieinander sind in den Gedanken. Wenn man das mal weiterspinnt, ist halt so die Frage als Agile Coach oder jemand, der auf so einen Agilen Raum irgendwie einwirken will. Mit wem beschäftige ich mich vorwiegend? Wo stürze sich die meiste Energie drauf? Und auch wenn wir diesen Impuls immer wieder haben, dass wir Leute, die im Widerstand sind, reinziehen wollen, die einfach überzeugen wollen, noch ein bisschen länger mit ihnen reden, damit das irgendwie funktioniert, ist das Fruchtbarere doch mit denen zu arbeiten, die wollen oder zumindest mal bereit sind, etwas auszuprobieren und den anderen denen irgendwie zu begegnen in dieser Konfrontation. Aber da jetzt den Fokus darauf zu legen, das hat auch bei dem Team damals gar nichts gebracht, da die meiste Energie drauf zu setzen.
Jasmine
Und das hat auch wieder einen Hintergrund. Warum geschieht das meiste Lernen bei Menschen, die mir doch ähnlich sind oder? Oder die irgendwo in diesem Spektrum an Gegensätzlichkeit nicht ganz an den Außenquellen sind? Das ist, weil mein Selbstkonzept das gar nicht integrieren kann. Das ist so ein bisschen. Ich habe im Studium haben sie mir damals das Beispiel genannt, das für mich total plausibel ist. Ich weiß nicht, ob es für dich plausibel ist, aber wenn man einem Menschen ein Kompliment macht und dieser Mensch ein gewisses Selbstkonzept hat und dieses Kompliment sehr, sehr weit außerhalb dieses Selbstkonzept ist und das es übrigens auch mit jeglichem Feedback so dann entsteht eine kognitive Dissonanz in dem Menschen und etwas, was unser, unser Gehirn, unser Sein überhaupt nicht mag, sind kognitive Dissonanzen. Und damit können wir nicht gut umgehen, wenn die zu groß sind. Das heißt als ganz einfaches Beispiel – wenn ich mich als Mensch als eher dick empfinde oder als fülliger empfinde und ich das Kompliment bekomme Oh, du siehst total schlank aus oder du siehst total gut aus.
Jasmine
Dann erzeugt das eine Dissonanz in mir drin. Und das will mein Gehirn nicht und deswegen kann ich auf zwei Arten damit umgehen als Mensch. Entweder bin ich dann selbst abwertend dadrin. Ah, siehst du. Der oder die macht das nur, weil der oder die nicht will, dass du weißt, wie fett du eigentlich bist. Also wirklich, diese Selbstabwertungs-Spirale könnte ich gehen oder ich kann die andere Spirale gehen, das ich meinte, dass ich den Kompliment oder Feedback-Geber abwerte und sage, der hat ja überhaupt keine Ahnung. Jetzt wenn es darum geht, eine Meinung zu ändern, werde ich wahrscheinlich nicht selbst abwertend einhergehen. Wenn wir an einem ganz anderen Spektrum von einer Meinung sind, also Anti-Agilisten gegen Agilisten, sondern die werden anfangen die Agilisten abzuwerten. Und da kommen wir ja ganz schnell in diese Stereotypisierung von ähm, ich weiß nicht, das sind die Baumumarmer und die Hippies. Oder die haben ja von nichts eine Ahnung. Die wissen ja gar nicht, wie richtiges Business läuft, oder
Jasmine
Ist ja alles schön und gut, wenn man sich nur um Innovations Zeugs kümmern kann. Aber wir bringen halt das Geld rein hier. Was auch immer ihr in eurer Firma alles hört zu den Agilisten vs. die andere Stereotypisierung und das ist ja das ist eine ganz aktive Abwertung des Gegenübers, der äußeren Gruppe, die wir tun. Das sind die, die nie was verändern wollen. Die stehen der Innovation im Weg. Ja, die griesgrämigen alten weißen Männer und so weiter. Und wenn unser Gehirn das schon macht, das Gegenüber so abzuwerten, dann sind wir natürlich auch nicht offen dafür, dass wir vom Gegenüber lernen. Das heißt zwei Punkte hier – das eine ist Ich kann mich hinterfragen – wo, wo investiere ich meine Energie rein, von wem kann ich lernen, wer kann von mir lernen? Und das vielleicht für mich auch immer weiter auszuweiten und auch sehr, sehr achtsam als zweiter Punkt damit zu sein – wo werte ich andere Menschen ab? Und vielleicht mal ganz bewusst dahin zu gehen, wo ich Menschen abwerte und sage – Okay.
Jasmine
Wenn ich gerade weiß, dass ich das tue. Vielleicht kann ich da ins Gespräch gehen und einfach mal von diesem Menschen lernen. Und es geht nicht darum, dass ich die Meinung des Menschen ändere oder viel von mir preisgebe, sondern dass ich einfach mal lerne. Warum ist der an dem Punkt, wo er ist? Welcher Gemeinschaft gehört er an? Was für positive Effekte entstehen durch die Haltung, die dieser Mensch hat, also wirklich zu lernen – diesen Abwertungen ganz, ganz, ganz bewusst zu begegnen. Und dann mit dieser Information zurück zu gehen und zu gucken- und was müssten wir diesem Menschen bieten, damit er einen Schritt auf uns zukommen kann?
Kai
Ja, Widerstand ist auch eine Information. Sagen die Systemiker ja gern dazu. Das ist natürlich manchmal emotional einfach herausfordernd, dann trotzdem mit der Konfrontation umzugehen. Da greift dann wieder das ganze Thema – wie bin ich sozialisiert in Konflikten? Wir hatten auch schon mal eine Podcastfolge über Konflikte, um dieses Störfeuer der Auseinandersetzung einfach auszuhalten und dann in diese konstruktive Phase reinzugehen, nachdem man es verarbeitet hat und zu schauen, wie es mir das gerade beschrieben hat. Wie kann ich da eine andere Form von Gemeinschaft schaffen? Wie kann ich mich an den gleichen Tisch setzen? Und ich glaube, das ist jetzt in der Corona-Zeit, mit dem an den gleichen Tisch setzen, mit digitalen Kaffees, ja, irgendwie funktioniert das auch. Das war noch so ein bisschen einfacher, als wir so in den gleichen Firmengebäuden rum gewandelt sind und uns tatsächlich vielleicht mal in der Cafeteria oder beim Essen hingesetzt haben. Jetzt muss man halt schauen, wie kriegt man das irgendwie hin, je nach aktueller Firmenkultur.
Jasmine
Wenn ich persönlich das mache, muss ich in einem sehr, sehr guten Zustand sein und da darf ich auch sehr achtsam mit mir selber sein. Kann ich das heute gerade oder kann ich das nicht? Weil wenn ich gerade nicht in einem guten Zustand bin, wenn unsere Tochter uns nachts aufgeweckt hat und ich nicht ausgeschlafen bin etc., dann ist es für mich sehr, sehr schwierig, mit Menschen umzugehen, die sehr anders sind als ich. Da habe ich gelernt, darf ich sehr ehrlich zu mir sein. Das kann bei jedem anders sein. Bei mir ist es so, das heißt, ich bin da sehr achtsam mit mir selber. Wann kann ich das leisten? Wann möchte ich das leisten und und wann kann ich das gerade nicht leisten? Also wann? Wann brauche ich auch einfach mal die heile Welt? Wann umgebe ich mich mal einfach mit meinen Agilisten? Und wir erträumen uns die Welt da draus nehm ich auch Kraft? Und das ist auch ein Teil dieses sich Gemeinschaften aufbauen und dann Leute in die Gemeinschaft einladen und dieses sich zusammen an einen Tisch setzen.
Jasmine
Das ist in Corona sehr viel schwieriger geworden, aber das ist eine ganz, ganz, ganz einfache und gängige Methode, wie wir Gemeinschaft stiften können. Und das vielleicht jetzt schon zum Abschluss von diesem Podcast. Wenn wir wollen, dass Menschen ihre Meinung ändern, dann geht es oft nicht darum, ihnen Fakten vorzuführen, sondern es geht darum, eine neue Gemeinschaft für sie zu erschaffen. Und egal welche Meinung wir haben, wenn wir es schaffen, eine gemeinsame Mahlzeit einzunehmen, ein Spaziergang zusammen zu machen und da dürfen wir bestimmt einfach noch lernen. Wie funktioniert es Corona konform? Oder hoffentlich ist dann die lange nur Homeoffice Zeit auch irgendwie mal vorbei. Dass wir immer wieder so Gemeinschaftsstiftende Elemente integrieren können, weil dann wenn wir eine neue Gemeinschaft zusammen erschaffen, dann sind wir auch bereit unsere Meinung zu ändern und eine gemeinsame neue Wahrheit für uns zu finden.
Kai
So, damit hoffen wir, dass wir wieder ein weiteres Puzzlestück gegeben haben, was du für dich benutzen kannst. Zur Arbeit in agilen Umfeldern oder solche, die es noch werden dürfen. Und wenn du es lieber ein bisschen praktischer hättest und ein bisschen mehr Fleisch am Knochen oder Seitan am Reis, dann ist vielleicht die beste Variante dafür unsere liebevoll erdachte und konzipierte Agile Coach Ausbildung, die jetzt im Februar startet im Pilot. Gibt es ein zwei -Wochenend Seminar dazu. Von Freitag bis sonntags, wo wir sehr intensiv uns reinknien in die Themen, die einen Advanced Certified Scrum Master beschäftigen. Und wenn du dazu noch Fragen hast, guck einfach auf agilegrowth.de , da haben wir schon relativ viel dazu geschrieben und schreib uns an, so dass wir Fragen im direkten Dialog mit dir einfach klären können.
Jasmine
Wir wünschen dir eine ganz wunderbare Woche und freuen uns aufs nächste Mal.
Führen mit Visual Product Ownership
Olaf Bublitz ist schon seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen der Software- & Produktentwicklung unterwegs. Programmierung, Product Ownership, Scrum Master, Management & Agile Coaching. Visuelles Denken und die Anwendung in der Praxis ist ebenso seine Leidenschaft wie Spiele. Spiele und Simulationen setzt er auch gerne in Trainings und Workshops als Agile Games ein bzw. erstellt eigene, die für die jeweilige Situation passend sind. 2019 hat er die ri:level GmbH gegründet und berät Unternehmen zu Agilen Methoden & Visuellem Denken in Produktentwicklung, Projekt- & Organisations-Design.
Der #AgileGrowthCast ist ein tiefgehendes Interview, dass immer den Anspruch hat, zu inspirieren und mindestens eine spannende hilfreiche Methode oder Idee für Dich als Agilist zu vermitteln. Nimm Freitags um 11:00 Uhr live auf Youtube und LinkedIn an ihm teil und stell uns & unseren Gästen Deine Fragen!
Die Seite zum Thema Visual Product Ownership
Visual-ProductOwnership.de
Link zum Webinar Thema: Visual User Stories am 15.9.21
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Link zum unseren Seminaren (jeweils 2 Tage)
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Und noch der Link auf seine XING-Gruppe VisualRE
bit.ly/3iM2C2L
Wegpunkte als agiler Coach – Björn Jensen im #AgileGrowthCast
Björn Jensen studierte Informatik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und ist Diplom-Informatiker. Er begann im Jahr 2000 als Softwareentwickler in der IT-Branche zu arbeiten. Seitdem hat er viele Erfahrungen in verschiedenen Positionen innerhalb des Softwareentwicklungsprozesses gesammelt, wie z.B. Tester, Build Manager, Release Manager, Configuration Manager, Projektleiter und Entwicklungsleiter. Die Größe der Unternehmen, für die er arbeitet, variiert von sehr klein bis sehr groß (und stark verteilt). Er ist Gründer und Leiter der Java User Group Hamburg (JUGHH) und der Android User Group Hamburg. Außerdem ist er Gründungsmitglied der JetBrains Academy of Development. Seit seinem ersten Kontakt mit agiler Praxis (XP) im Jahr 2001 taucht er tief in die agile Welt ein und führte agile Entwicklungspraktiken und Scrum erfolgreich in mehreren Unternehmen ein. Mittlerweile ist er auch Certified Scrum Trainer (CST) sowie Mitglied im Trainer Approval Committee der Scrum Alliance.
Der #AgileGrowthCast ist ein tiefgehendes Interview, dass immer den Anspruch hat, zu inspirieren und mindestens eine spannende hilfreiche Methode oder Idee für Dich als Agilist zu vermitteln.
Entrepreneurship und Agile Leadership mit Sohrab Salimi im #AgileGrowthCast
Sohrab ist Founder & CEO der Scrum Academy GmbH mit Sitz in Köln. Zudem ist er Certified Scrum Trainer und Approved Certified Agile Leadership Educator der Scrum Alliance. Er hat mit großen und kleinen Organisationen auf der ganzen Welt und in verschiedenen Branchen gearbeitet, hauptsächlich in den Bereichen Pharma, Medtech, Automotive, IT, Telko und Finanzdienstleistungen. Bis Ende 2020 war Sohrab auch Mitglied des Scrum Alliance Board of Directors. Er ist der einzige Certified Scrum Trainer, der von Alexander Osterwalder und seinem Unternehmen als Strategyzer Coach akkreditiert wurde. Allein in den letzten fünf Jahren hat Sohrab mehr als 5.000 Menschen zum Certified ScrumMaster, Certified Scrum Product Owner und Certified Agile Leader ausgebildet. In dieser Zeit haben alle seine Kurse, sowohl online als auch persönlich, einen hervorragenden Net Promoter Score (NPS) von 95+ erhalten. Darüber hinaus hat Sohrab in eine Reihe von Startups investiert und ist Mentor für mehrere CEOs. Sein Hintergrund als Unternehmensberater bei Bain & Company, Chief Innovation Officer bei SE-Consulting und als einziger Mediziner, der die höchsten agilen Zertifizierungen besitzt, geben ihm eine ganzheitliche Perspektive, die von seinen Klienten sehr geschätzt wird.
Der #AgileGrowthCast ist ein tiefgehendes Interview, dass immer den Anspruch hat, zu inspirieren und mindestens eine spannende hilfreiche Methode oder Idee für Dich als Agilist zu vermitteln.
Kai: Herzlich willkommen zum Agile Growth Cast, schön dass du wieder zu schaust ja was ist das für eine Hitze hier im Moment unglaublich ich habe hier schon den separaten Lüfter noch dazu gepackt,
und wir hoffen dass wir Dir hier in der ja in der sonnigen Hitze heute wieder ein ganz ganz tolles Thema mitgeben können.
Die letzten Tage über war ich mit Jasmine vergraben im Certified Scrum Master Seminar und wir durften wieder Menschen im Bezug auf Agilität begleiten und es ist immer wieder spannend was für Dialoge da entstehen was für Themen diskutiert werden,
und ich weiß nicht wie es bei dir gerade aussieht im bezug auf Agile was in deiner Organisation läuft.
Mit den ganzen remote settings und Hybriden Settings ist das ja durchaus herausfordernd gerade insofern hoffen wir auch heute wieder inspirieren zu können in unserem Growth Cast und wir schon seht Jasmine ist gerade wieder in ihrer Coaching-Ausbildung aber ich habe gerade schon hier einen kleinen Beitrag von ihr gekriegt und deswegen freut sie sich digital hier mit kurz reinzuschauen und wenn Du entsprechend in unserer Konversation hier mitmachen möchtest,
dann herzlich gerne hier kommentieren in Linkedin und in YouTube Feed und wir bauen das unser Gespräch ein denn auch heute haben wir wieder einen ganz tollen Gast dabei.
Es ist jemand der als Mentor mich begleitet hat auf meinem eigenen Weg dazu Scrum Trainer zu werden,
jemand der mich immer wieder inspiriert in seiner Persönlichkeit jemand der
eine unglaubliche Eloquenz besitzt der ein Familienmensch ist und einer unglaublichen Wissensschatz hat zum Unternehmertum und,
zu Agile Leadership und deswegen freue ich mich ganz besonders, Sohrab, dass du dir heute die Zeit nimmst, herzlich willkommen beim Agile Growth Cast.
Sohrab: Das freut mich Kai, danke dir für deine Einladung.
Ich danke dir und Jasmin schade dass du nicht dabei sein kann ich freue mich extrem dabei zu sein
Kai: Ja.
Es ist ja unglaublich was los im Moment in der Welt und ich sehe immer in Twitter du bist ja sehr aktiv auch drin das Zeitgeschehen zu verfolgen,
und ich bin ein bisschen neugierig von den Dingen die du so wahrnimmst im Moment in unserer Welt ich glaube über VUCA haben jetzt viele schon was gehört,
was das ist, diese Änderungen in unserer Welt Gary Hemmel hat ja auch drüber gesprochen und,
was ist eigentlich das was du im Moment wahr nimmst was die COVID Geschichte jetzt darauf drauf gepackt hat im bezug auf diese VUCA Welt in der wir irgendwie als Unternehmer und auch als Unternehmen agieren müssen.
Sohrab: Das ist ne sehr große Frage direkt zum Start.
Also mittlerweile tue ich mich ein bisschen schwer mit den Begriff VUCA weil je mehr man in die Historie eintaucht.
Desto mehr merkt man , dass ähnliche Phasen,
schon häufiger in der Geschichte der Menschheit auch länderspezifisch oder regionsspezifisch existiert haben und ich glaube eine Sache die jetzt aktuell sehr stark zur Geltung kommt.
Ist etwas was im Zeitalter der Aufklärung sprich 1700 x mehr und mehr auf diskutiert wurde,
dass wir uns von all den Annahmen die wir stellen nicht unbedingt lösen müssen aber das wird zumindest die Annahmen kritisch hinterfragen müssen.
Wenn wir uns VUCA vielleicht jetzt noch mal als neues Phänomen anschauen dann nehme ich da besonders den Punkt heraus das wesentlich schneller,
wenn wir die Annahmen nicht eigenständig challengen,
diese Annahmen vom Markt und Wettbewerb vom Kunden unseren Mitarbeitern von wem auch immer gechallenged werden und dementsprechend wird uns dann
mehr oder weniger unbewusst und unfreiwillig aufgezeigt wie falsch wir den lagen
aber wie gesagt ich glaube nicht dass das ein komplett neues Phänomen ist und dann wenn man sich die Geschichte anschaut gerade so die Geschichte der Philosophie da sieht man dass dieses diese,
diese Diskrepanz oder dieser Kampf zwischen ich gehe nur mit einer Annahme rein und denke es ist die absolute Wahrheit,
versus den Leuten die schon immer sehr kritisch all diese Annahme hinterfragt haben dass das schon immer stattgefunden hat und jetzt vielleicht noch mal ein ganzes Stück ja stärker geworden ist,
wenn man sich jetzt mal diesen Trend von Agilität anguckt, als ich da mal 2007 angefangen habe mit Scrum da war das ja ein ziemlich weiße Landkarte hier in Deutschland dieses.
Diese Bewegung war noch irgendwie sehr klein und in den Kinderschuhen jetzt ist das so ein Megatrend geworden, in dem wir ja beide irgendwie auch unterwegs sind und mit beeinflussen und mitdiskutieren.
Was ist das was diesem Trend diesen Aufwind gegeben hat wenn du sagst auf der anderen Seite das gab’s eigentlich schon immer, dass man seine Hypothesen überprüfen sollte hast du einen hast du eine Idee wieso das jetzt besonders so relevant geworden ist für die Unternehmen.
Ja also ich meine wir brauchen uns wir bleiben mal im deutschsprachigen Markt oder weil das wahrscheinlich für für für uns beide aber auch für viele der der Leute die sich das diesen Growth Cast ja anschauen ist relevant ist ich habe merken einfach dass viel der Industrie,
in denen Deutschland klassischerweise stark war.
Massiv von sogenannten Megatrends beeinflusst werden und einer dieser dieser größten Trends ist das Thema digital ne und die kommen alle unseren gebrochenen Digitalisierungsstrategie.
Grundsätzlich hätten sie das schon vor 20 Jahren machen müssen da war das schon abzusehen.
Und in vielerlei Unternehmen haben Sie auch schon vor 20 Jahren über Digitalisierung gesprochen und dann vor ungefähr 10 Jahren haben sie angefangen erste Dinge umzusetzen,
und jetzt wo es fast schon zu spät ist und ich nehme immer gerne das Beispiel der Automobilindustrie mit dem Aufkommen von Tesla.
Mit der Stärke von Tesla gerade in Hinblick auf die Börsenbewertung und damit einhergehend auch das Cash was Tesla zur Verfügung hat wird für die Unternehmen auf einmal irgendwie ganz kurz vor knapp.
Und die Unternehmen haben auch verstanden dass wenn es darum geht und ich hoffe Sie haben es verstanden ich glaube bei einigen ist vielleicht noch gar nicht angekommen,
wenn es darum geht digitale Geschäftsmodelle aufzubauen und grundsätzlich in neue Geschäftsmodelle reinzugehen,
ist es umso wichtiger jetzt kommen wir zum Thema mit den Annahmen systematisch die dahinter liegenden Annahmen zu identifizieren.
Und dann wiederum entweder zu verifizieren oder zu falsifizieren zumindest diese zu validieren und dann wiederum in einem inspect and adapt Zyklus das ist nichts anderes ist ja Scrum zu einem besseren Ergebnis zu kommen,
diese ständige Veränderung und das Aufkommen von neuen Wettbewerbern die eben ganz anders vorgehen als es die bisherigen Wettbewerber gemacht haben,
das treibt glaube ich ein ganzes Stück auch die Veränderung in den Unternehmen oder zumindest das Bewusstsein, dass Veränderung entstehen muss
ob jetzt die Veränderung entsteht das ist dann wieder ein ganz anderes Thema
Kai: Ich denk Startup-Unternehmen haben das ja sehr in ihrer Kultur drin wenn du nen dünnen Boden an Cash hast und dann irgendwie dahin kommen willst dass du mit,
den begrenzten Ressourcen irgendwie was haben willst was am Markt funktioniert,
hast du ja keine Chance du musst iterieren, du musst auf Mark werfen oft auch ganz kleine Lösungen die richtig hässlich und krüppelig sind aber überhaupt mal das Lernen ermöglichen.
Irgendwie scheint aber doch so ein Trend zu geben als größeres Unternehmen das wieder zu verlernen oder verlernt zu haben unterwegs.
Wenn ich jetzt ein größeres Unternehmen besitzen würde und es gibt ja immer mal diese Bewegung ich kaufe mir vielleicht noch ein Startup dazu oder ich mache so ein kleines Innovations-Inkubato wo dann die Leute immer andere Regeln haben um Sachen wieder hoch bringen zu können.
Was ist aus deiner Wahrnehmung dieser struggle den die großen Unternehmen haben immer wieder diese alte diesen alten spirit aufrechtzuerhalten wieder zurückzuholen.
Am Markt diesen Empirismus hast du gesagt da diese Empirie auch wieder hinzukriegen warum geht das verloren und hast du ne Idee was hilft.
Oh das sind auch wieder so viele Themen die man da rein bringen kann ich fange mal mit dem ersten Punkt an den du gesagt hattest dass Großunternehmen das verlernen.
Ich glaube das Verlernen startet damit dass sie zu sehr von sich selbst überzeugt sind.
Busunternehmen sind deswegen groß weil sie irgendwann mal in ihrer Historie,
nicht nur product market fit hinbekommen haben sondern echt ein gutes Geschäftsmodell aufgebaut haben immer das Beispiel VW VW gibt’s ja nicht irgendwie seit 2000 Jahren vor wir gibt’s dann irgendwie 80 Jahre.
Und die haben irgendwann mal Käfer ein erstes großes Produkt später irgendwie der Golf.
Haben Sie ein gutes Geschäftsmodell aufgebaut mit allem was dazugehört pre-sales Sales after sales alles was dazu gehört.
Und irgendwann glaube ich werden diese Unternehmen zum zuteil auch.
Überheblich und in dem Moment wo man überheblich wird ich mache gleich noch eine Analogie zum Sport.
Geht man viel zu häufig davon aus dass man Dinge weiß.
Obwohl es noch Annahmen sind und in dem Moment wo man davon ausgeht dass man Dinge weiß obwohl es noch Annahmen sind geht man nicht mehr hin und versucht diese Annahmen systematisch zu validieren.
Und wo das aufhört hört quasi Empirismus auf und dann neigt man dazu wenn man denkt ich weiß die Sachen,
auch sehr langfristige Pläne zu machen wir kennen das beide aus diversen irgendwie IP Projekten nur noch anderen Produktentwicklungen und merkt dann viel zu spät im Laufe des Projektes oder sogar zum Ende erst des Projektes.
Ganz viele der Annahmen die man initial getroffen hat ich nenne diesen Zeitpunkt Initialen unseren dümmsten Zeitpunkt.
Dass die überhaupt nicht richtig war und schon hat man dann das erste disaster und bei vielen Unternehmen neheme ich wahr, dass sie das dann wiederum.
Wenn es zum ersten oder zweiten Mal passiert auf einzelne Individuen schieben und nicht auf ein systemisches Problem.
Und dadurch dass die dann häufig auch noch sehr lange Produktzyklen haben setzt dieses Lernen wiederum nicht echt ein vor allem
wenn sie auch noch in dieser Zeit eine relativ hohe Fluktuation haben was ihre Führungskräfte angeht,
In DAX Unternehmen wenn ich mich richtig erinnere quasi habe ich mal eine Statistik gesehen dass top Führungskräfte im Schnitt irgendwie vier bis fünf Jahre da sind.
Die Entwicklung eines Autos dauert vier bis fünf Jahre das heißt in dem Zeit in dem Zeitpunkt ist wahrscheinlich dann wieder eine Führungskraft weg,
die aus dieser Autoentwicklung gewisse Erfahrungen gezogen hat und die nächste die kommt hat wahrscheinlich wieder eine ähnliche Überheblichkeit.
Das ist doch ein ganz ganz wichtiger Punkt. Das ist dies nicht nur verlernt haben so dass sie den ersten Schritt nicht mehr das Bewusstsein dafür hatten dass sie weiterhin so unterwegs sein müssen.
Das Zweite ist es ist unheimlich schwer sich immer wieder seinen Annahmen zu stellen.
Es ist unheimlich schwer sich immer wieder dem Kunden zu stellen und Feedback zu bekommen. Keiner von uns macht das gerne würde ich jetzt mal unterstellen.
Viele von uns machen es systematisch beispielsweise a la scrum reviews oder Sprint reviews in dem Moment weil wir wissen dass es notwendig ist.
Und weil wir wissen dass der Schmerz,
für die Tonne gearbeitet zu haben über einen längeren Zeitpunkt noch größer ist als der Schmerz sich regelmäßig dem Feedback irgendwie hinzugehen und das ist glaube ich etwas was wieder in viele Unternehmen reinkommen muss.
Aber diese Überheblichkeit ein gutes Geschäftsmodell gehabt zu haben Nokia ist ein traumhaftes Beispiel dafür ist gibt’s so ein schönes Cover von der Zeitschrift. Forbes
Mit dem CEO von Nokia drauf der hat so ein Gerät am Ohr aus 2007 „Nokia the mobile giant who is going to stop them „kennst du wahrscheinlich ne,
just in 2007 kam das iPhone 2008 hat Nokia noch mal Rekord Profite gehabt,
ab 2009 2010 2011 gegen rapide bergab ist passiert ja schleichend,
es geht auf einmal bergab und davon konnten sie sich auch nicht mehr erholen und das ist auch wieder diese Überheblichkeit die man in verschiedenen Dingen sieht man Sport ist das ähnlich,
ich weiß es nicht ohne Grund dass unsere Nationalelf 2014 Weltmeister wird und dann ich glaube 2016 bei der EM keine große Rolle mehr gespielt hat und 2018 bei der WM in der Vorrunde ausscheidet weil dieser Hunger,
das eigene hinterfragen das System auch komplett umstellen was ich der Gegner mittlerweile darauf ausgerichtet hat oder eingestellt hat.
Dieser Hunger ist dann häufig nicht mehr da und den muss man in Unternehmen wieder rein bringen und gibt’s zwei schöne Bücher ich weiß nicht ob du den Leuten auch gerne Buchempfehlungen gibst.
DAS EINE IST VON Clayton Christensen ist ein Klassiker, „The Innovators Dilemma“, und das zweite das kennen gar nicht so viele Leute ist vom ehemaligen CEO von Intel von.
Der Name liegt auf der Zunge er das Buch heißt aber „only the paranoid survives“.
Das heißt du musst eine gewisse du musst in gewisser Weise paranoid sein um als unternehmen längerfristig zu bestehen.
Und Peter Drucker hat ja schon immer gesagt „change is optional survival is a choice“.
Und jetzt müssen sich die Unternehmen für sich selber entscheiden ob sie dort tatsächlich überleben wollen langfristig oder nur kurzfristig jetzt irgendwie das Geschäftsmodell maximieren wollen.
Jetzt sind wir im Agile Growth Cast ja auch immer gerne sehr nah bei der Person mit der wir sprechen nicht nur inhaltlich sondern wenn du jetzt sagst das sind Implikationen die gelten für Unternehmen da draußen bin ich total neugierig.
Was davon lebst und deiner eigenen Unternehmung und wo hast du den Eindruck hat Agilität eigentlich sogar persönlich irgendwie auf dich abgestrahlt mit diesem Empirismus.
Also über lange Jahre und wir kennen uns ja schon eine Weile.
Bestand unser Geschäftsmodell primär darin.
Wir setzen Trainings ein, beispielsweise public Trainings Leute melden sich an ich liefer das training als Unternehmen verdient ihr Geld.
Und dann kam noch etwa 50% unseres bis ist es war immer das was von größeren Kundin angefragt wurde für eben Trainings inhouse.
Das war immer das gleiche Modell ich als Trainer oder ihm auch andere Trainer unter unserer Flagge gehen zu dem Kunden oder in einen Kurs liefern dieses Training.
Und auf einmal kam Corona und das war natürlich für uns alle.
Erstmal eine große Veränderung und ich musste, ich erinner mich sehr genau daran weil ich hatte einen in der zweiten Märzwoche letztes Jahr hatte ich einen Kurs und dann 3. Kurs Tag rief mich einer der Kursteilnehmer an,
ob er denn heute zum Kurs kommen soll weil er erfahren hat dass einer seiner Mitarbeiter den er vor drei vier fünf Tagen gesehen hatte auf Corona positiv getestet wurde.
Und als Mediziner bin ich da immer sehr vorsichtig wieder nein du kommst heute nicht ich habe alle anderen Kursteilnehmer informiert,
ich habe ihm gesagt du gehst als erstes zum Test damit wir wiederum in unsere Richtung relativ schnell hoffentlich Entwarnung geben können und wenn nicht entsprechende Maßnahmen einleiten können.
Und die Woche darauf da gabs doch gar nicht diese Einschränkungen aus der Bundesrepublik oder aus Köln oder was auch immer.
Hab ich gesagt der nächste Kurs der muss virtuell laufen.
Glücklicherweise gab es von der scrum-alliance relativ kurzfristig die Erlaubnis das auch zu tun und dennoch die Teilnehmer zertifizieren zu können und ich muss dir diesen ersten Kurs liefern mit diesem ersten Kurs der komplett virtuell lief, gab es natürlich viele Fragen.
Eine meiner Fragen die ich hatte war kann ich virtuell genauso wirken wie wenn ich mit den Leuten in einem Raum bin.
Wie wird das Feedback sein wie mache ich meine Visualisierungen von denen mein Kurs auch lebt, wie kreiere ich in Summe eine experience,
die an das nah ran ankommt was wir sonst als Unternehmen haben.
Nämlich eine schöne Räumlichkeit gute Verpflegung netten Austausch untereinander , all das sind ja Elemente, ist ja nicht nur das wissen was von meiner Seite in Richtung der anderen fließt soll es gibt viele Elemente die aus einem Kurs einen guten Kurs machen.
Und wir haben direkt einige Experimente gemacht ich habe ein Freund von mir mit dazu genommen den Holger der hat am ersten Tag hat er während ich erzählt habe am iPad live visualisiert, Holger Screen geteilt.
Unten am habe ich direkt Feedback gemacht am Ende des ersten Tages.
Diesbezüglich und die Leute waren begeistert von seiner Visualisierung haben aber gesagt hin und wieder war das nicht synchron mit denen was Sohrab erzählt hat.
Weil die Leute die vielleicht schon mal bei mir im anderen Kurs drin war am zweiten Tag probiere mir das neues Experiment ja ich visualisiere selber an einem iPad,
da kam habe ich schon mittags wieder Pause Feedback gemacht und das in seinem ja das ist besser auch wenn Holger Zeichnungen schöner sind aber Synchronität ist besser.
Und mitten am zweiten Tag habe, ich hatte die Flipcharts hinter mir,
mehr so als Deko weil es hinten im Büro nicht so schön aussah und intuitiv der Teilnehmer hat ne Frage gestellt habe ich mir den Stift geschnappt und habe angefangen auf diesem Flipchart hinter mir ich etwas zu malen.
Und dann die Teilnehmer mehrere von denen haben gesagt stopp, ich so okay was soll ich falsch gemacht.
So visualisieren das ist das beste mach so weiter und das ähnlich wie bei vielen Innovationen ist das mehr oder weniger aus Zufall passiert und das hat mich dann dazu gebracht zu sagen okay, was waren bisher
alle meine Annahmen im Hinblick auf meine live Kurse.
Und lass uns mal hingehen und überlegen was sind die Outcomes die wir bei den Leuten erreicht haben und wie können wir jetzt möglichst viele dieser Outcomes in einem virtuellen Kontext machen.
Und nach zwei Wochen bin ich einen Schritt weiter gegangen ist auch okay.
Wir hatten solange diese Annahme dass wir nur in einem live Kontext und Präsenz wirken können.
Das Feedback aus unseren ersten virtuellen Kursen zeigt, es ist weiterhin super die können auch so wirken die Leute sind begeistert, plus
sie nehmen einige zusätzliche Dinge mit aufnehmen wie kann man als Scrum Master Product Owner Agile Leader, was auch immer online wirken was für Sie alle stand heute eine große Herausforderung ist.
Und da bin ich hingegangen und hab sag was wäre wenn ich das ganze jetzt noch mal im Hinblick auf einen.
Nicht live Kurs evaluiere und es hat dann die ganzen anderen Kurse bei uns angestoßen . Das Coronavirus war für uns erstmal ein kleiner Schock.
Aus der Not mussten wir quasi etwas Neues machen.
Aber haben das dann genutzt und systematisch drüber nachzudenken wie wir unser gesamtes Geschäftsmodell hinterfragen können und neu ausrichten können und ich glaube im Hinblick auf die Zukunft,
die Veränderungen die man jetzt gesehen hat,
die werden vielleicht kurzfristig zurückgehen aber richtig zurücknehmen wird man sie nicht mehr können, ist meine Überzeugung,
was die Zukunft bringt wird sich zeigen.
Kai:
Da hat sich auch ganz ehrlich mein Bild auch gewandelt ich war da glaube ich eher so wie Tobias Meyer irgendwie mit dem „Des Volkes Scrum“ kennt vielleicht der eine oder andere das Buch wo noch so
die die Grundhaltung drin war eigentlich kannst du es kommen nur vor Ort machen und nur von dem Taskboard einem physikalischen
und jetzt irgendwie wo wir alle dazu gezwungen waren so zu arbeiten auch mein auch mein Geist es hat und auch lustige Bilder von Tobias Meyer in die Richtung zu gehen.
Das funktioniert hat tatsächlich ja auch online ziemlich gut diese remote Kollaborationen und,
das fand ich war jetzt ein schönes Beispiel was du beschrieben hast und wie ihr entsprechend den Empirismus da gelebt habt um eure Produkte anzupassen und dann noch den Leuten mitzugeben die kannst du den Remote überhaupt
sag mal sinnvolle Beziehungsarbeit machen so als Scrum Master und dafür sorgen dass auch der Funke überspringt denn oft geht’s ja auch da drum als Agilist
dass man Konzepte Ideen irgendwie verkauft und verkaufen ist ja Emotionen übertragen und wenn ich das nicht um die hinkrieg in irgendeinem Raum,
dann bleibt auch die beste das beste Modell die beste Idee einfach irgendwo stecken kommt nicht beim Team an geht nicht in die Organisation geht damit nicht in die Veränderung rein.
Jetzt mit dem geteilt du hast gerade ganz kurz ein Agile Leadership angesprochen und jetzt haben wir schon so eine Schleife gedreht über was heißt eigentlich grad so wie die Welt unterwegs ist und die Veränderungen die wir gerade alle am eigenen Leib erlebt haben wenn ich jetzt Führungskraft bin in Organisationen und möchte
Irgendwie darüber nachdenken wie könnte ich denn agiler führen.
Was sollte da irgendwie auf meiner Agenda stehen womit muss ich mich auseinandersetzen was ist vielleicht anders als vorher wo ich vielleicht auch geführt habe vielleicht eher klassisch orientiert was macht so ein agile Leader eigentlich aus?
Sohrab:
Ich würde da auch erst mal nen Schritt zurückgehen mit je mehr Führungskräften ich arbeite.
Merke ich desto mehr dass die meisten Führungskräfte gar nicht bewusst führen. Was meine ich damit?
Selbst wenn sie an der Business School oder was auch immer waren dann haben Sie beispielsweise einen Master in Business Administration gemacht.
Das heißt ihr nicht dass ich als Führungskraft wirken kann ich habe gelernt ein bestehendes Geschäftsmodell zu managen.
Ich habe nicht unbedingt gelernt ein Individuum geschweige denn ein Team geschweige denn eine Organisation systematisch zu führen,
in meinen Scrum Master Kurse meinen Agile Leader Kursen stelle ständig immer die Frage wer von euch nutzt systematische Wege ein Team zu entwickeln.
Und die meisten heben die Hand gar nicht und die paar, die die Hand heben bringen dann so Sachen wie ja wir machen mal Teambuilding.
Ist ja kein systematischer Weg. Aber selbst wenn es das wäre wäre die Frage wie machst du denn Teambuilding.
Und meistens holen sie sich da immer extern irgendjemand dazu der dann mit dem Team irgendwie paar Übungen macht und dann vielleicht ein gemeinsames Abendessen.
Aber wenn man über systematische Teamentwicklung geschweige denn Organisationsentwicklung spricht.
Da sind die meisten Führungskräfte nicht alle die meisten sehr sehr dünn aufgestellt.
Und da fängt schon an also ich glaube er Agile Leadership oder das was ich versuche den Leuten mitzugeben ist erstmal ein Bewusstsein dafür zu schaffen,
dass ich wesentlich systematischer wesentlich bewusster professioneller auch führen muss und dazu muss ich ein gewisses Skillset aufbauen.
Für mich ist leadership management ich sehe das gar nicht so den ganz großen Unterschied ich weiß da kann man sehr große philosophische Diskussion zu führen, ist tatsächlich eine Profession.
Und jede Profession, ne, ich komme aus dem Medizinbereich das ist der ganz klare Profession mit einem ganz klaren Ausbildungspfad, Studium und anschließend Facharztausbildung.
Diese Form der Ausbildung gibt es in der Führung nicht,
Stand heute gibt es die einfach nicht es gibt einzelne Unternehmen die haben einzelne Curricula für sich intern zusammengestellt mal besser mal weniger gut.
Aber die meisten Führungskräfte so wie ich sie wahrnehme so wie ich sie sehe.
Haben das nicht und es gibt erstmal für mich das Bewusstsein dafür zu schärfen ok ich habe noch ganz ganz viel zu lernen.
Und wenn ich als Führungskraft Wirken möchte dann muss ich das Lernen genauso wie ein Basketball Spieler Basketball lernt von der Pike auf.
Und dann kann man hingehen und sich anschauen okay jetzt du hast das Thema Agile Leadership angesprochen,
hängt natürlich sehr stark damit zusammen wie führe ich in der VUCA Welt das Thema hatten wir vorhin auch schon und vor allem wie führe ich wenn meine Teams,
mehr und mehr hoffentlich self-managed self-organized wie auch immer agieren und was bedeutet das für mich wo kann ich denn als Führungskraft noch wirken.
Und nachdem man das initiale Bewusstsein für professionelles Führen geschaffen hat kann man dann hingehen und im nächsten Schritt über situatives Führen sprechen.
Und den Leuten konkrete Tipps und Tricks mit an die Hand geben was man in einem one-on-one meeting machen kann was man in einem Team Meeting machen kann wie man sauber eine Strategie entwickelt,
wo der Fokus einer Führungskraft liegen sollte im Vergleich zu den Leuten im Team,
die quasi die tagtägliche Arbeit machen . Jeff Bezos sagt immer die Führungskraft ist 3 Jahre in der Zukunft,
du kannst von den Teams nicht erwarten im Alltag zu sein und gleichzeitig in der Zukunft zu sein das sind immer sehr schwierige Dinge diese Balance dazu finden da kann die Führungskraft definitiv mit wirken,
Es gibt so viele Dinge die eine Führungskraft machen kann.
Aber das erste was gemacht werden muss ist das Bewusstsein dafür zu kreieren Führung ist eine Profession und wie bei jeder anderen Professionen muss ich das von der Pike auf lernen und üben,
weil ohne üben werde ich auch nicht wirklich gut da drin.
Kai:
Jetzt ist es ja wir arbeiten beide viel mit Scrum und hast gesagt da sind die Führungskraft 3 Jahre in der Zukunft vorausdenken.
Da bin ich ja irgendwie direkt beim Product Owner in so einem agilen Team der sollte diesen strategischen Blick haben. Wie siehst du das Verhältnis zwischen den,
Agile Leaderr und so einen Product Owner, oder weil wenn du sagst es gibt ein Ausbildungspfad zum Product Owner für den ham wir ja nen Ausbildungspfad, der kann sich da ganz viele Modelle Story Mapping und so weiter alles drauf ziehen um eben diese Art der Führung auch über ein
Produktziel entsprechend das hinzubekommen.
Wie ist die Relation zwischen jetzt irgendwie einem Manager in einer Organisation und diesen agilen Teams sind, denn die sollten sich doch eigentlich selber managen brauchst ihn dann noch?
Sohrab:
Kommt die Frage auf so ein bisschen sarkastisch
Ich glaube hier gibts wieder multiple Dimensionen zu betrachten Grundsätzlich bin ich bei dir aus meiner Sicht ich unterrichte auch um einen Product Owner als der CEO des Produktes.
Und es gibt dann noch mal Unterschiede zwischen Produkten die klein sind, die beispielsweise mit einem Team entwickelt werden können häufig in Startups ist das Initial der Fall.
Da hat man ja auch häufig die Situation, dass der Gründer der Geschäftsführer des Startups auch der Product Owner defacto an der Stelle ist,
und dann gibt’s noch mal unterschied in dem Moment wo Produkte größer werden beispielsweise ein Automobil und ich habe regelmäßig Leute von der Firma Vorwerk bei mir im Kurs die an dem Thermomix arbeiten das ist ja
kein Produkt was von einem einzelnen Team entwickelt wird.
Und ja auch dort je nachdem welche Skalierungs Variante übernimmt ich bin ganz großer Freund davon dass immer noch einen Product Owner irgendwie gibt dir das Gesamtprodukt Überblick.
Stellt sich dann bei größeren Unternehmen die Frage wie passt beispielsweise dieses Produkt in unser gesamtes Portfolio.
Nimm mal als Beispiel das Unternehmen Apple bei Apple gibt’s Macs
dann gibt’s MacBooks aber Desktop und Notebooks dann gibt’s die Apple watch dann gibt’s das iPhone dann gibt’s das iPad , dann gibt’s verschiedene Varianten davon – jedes Produkt davon könnte theoretisch ich weiß nicht ob es einen eigenen Product Owner haben,
Aber dass wiederum diese Produkte untereinander zusammen kommen und ein sehr schönes Ökosystem kreieren.
Das muss ja auch gedacht werden, das passiert ja nicht von selbst das erstmal könnte dann einen Ecosystem Owner haben und jetzt gibt es für Führungskräfte verschiedenste Bereiche wo sie wirken können
ich glaube oder ich mache zu mich selber häufig die Unterscheidung zwischen Führungskräften die primär,
im Produkt bleiben oder sie dann Product Owner sind oder Product Leader sind ich die Terminologie da wollen wir uns gar nicht um die zu lange drüber unterhalten aber
es gibt auch neben der täglichen Product Owner Rolle die doch der operativ sein kann je nachdem wie groß das Produkt ist aus meiner Sicht gerade in größeren Unternehmen noch mal so eine Product Leader Rolle
, die bringt zum einen Produktkompetenz mit,
zum anderen aber auch konkrete Führungsfähigkeit nämlich wie entwickel ich beispielsweise als product Leader,
die einzelnen Product Owner, wie vermisse ich an sie
Die Fähigkeiten bessere Product Owner zu sein ,wie bringe ich die wieder um zusammen dass die gemeinschaftliche Entscheidungen treffen können weil das muss ja irgendwie gemacht werden das ist die eine Ebene in der Führungskräfte unterwegs sein können aus meiner Sicht.
Die andere Ebene ist jetzt.
Die nicht Produkt Ebene sondern die Organisationsebenen man könnte das als ne skalierte Form eines Scrum Masters bezeichnen.
Wer sorgt dafür, dass aus Prozesssicht aus Kollaboration Sicht aus Kommunikation sich das Unternehmen sinnvoll funktioniert.
Wer sorgt dafür dass die Organisation das Unternehmen sich immer weiterentwickelt nicht auf der produktiven sollen auf der Struktur eben.
Dass all diese organisatorischen impediments aus dem Weg geräumt werden dass die Leute entsprechend ausgebildet werden bessere Führungskräfte werden das ist ein.
Sorry das ist ein anderer Pfad auf dem noch mal Führungskräfte unterwegs sein können, also ich habe nächste Woche interessanterweise Kai bin ich auf einer Konferenz als Keynote-Speaker.
Mit dabei und das Thema meiner Session sind 7 wertvolle Dinge die eine Führungskraft machen kann wenn sie selbst managed oder self-organized Teams hat.
Oder werde ich dass ich auch viele dieser Dinge noch mal etwas detaillierter eingehen aber es gibt eine Unmenge an Themen die gemacht werden können.
Selbst wenn die Organisation schon ein gewisses Zielbild erreicht hat, aber vorher muss man die Organisation wenn es überhaupt so Zielbild gibt,
überhaupt mal in Richtung dieses Ziel bildest führen und auch das erfordert unheimlich viel Leadership von den Leuten die in der Organisation sind oder zukünftig eben als Führungskraft in einer Organisation reinkommen.
Kai:
Ich habe einen morgen noch so einen Twitter Chat gesehen zwischen dir und Alex Osterwalder du bist ja auch Strategizer Coach wie ich gesehen habe.
Und was ist so diese da gibt’s ja ein ganzes Ökosystem da ja auch mal den Keynote Vortrag vom Alex Osterwalder aufm Scrum gathering dazu gesehen der den ich sehr inspirierend fand.
Da ist ja nochmal so ein ganzes Ökosystem aus wie denkt man über Geschäftsmodelle nach wie kann man Produkte irgendwie anders an den Markt irgendwie bringen,
für wen von diesen Leader Figuren ist das ein hilfreicher Baukasten, wo arbeitest du mit Kunden in diesen Systemen,
Ist das jetzt eher so ein Product Owner Thema oder ist das eher so für dich damit man die die am System oder an dieser großen Produktphilosophie arbeiten,
für wen nützt sowas was sich damit zu beschäftigen und.
Sohrab: Ein Strategizer hat ja mittlerweile ein ganzes Portfolio an Tools.
Ich habe dazu noch gar nicht mit Alex so gesprochen das hat ich spreche hier nicht für strategizer ich spreche aus meiner eigenen Perspektive und wie ich diese tools wiederum nutze alles was mit.
Biggest model canvas proposition Canvas und so weiter zu tun hat sind Dinge die ich auch in meinem Product Owner Schulungen vermittel.
Und gerade wenn dann jemand noch weiter nach oben geht auf der Produkt Schiene Richtung Product Leadership würde dass Marty Cagan beispielsweise bezeichnen sind das aus meiner Sicht relevante Tools.
Weil man als Product Owner fundamental ein Produkt durch denken muss und das Geschäftsmodell drumherum mit aufbauen muss bedenken muss aber doch viele Elemente,
aus der Konzipierung eines solchen Geschäftsmodells sich natürlich wiederum im Product Backlog wiederfinden sollten, die ja, das wissen wir alle von einem Product Owner verwaltet gemanagt und entsprechend entwickelt und weiterentwickelt.
Dann hat aber ein Strategizer auch beispielsweise ganz andere Tools im Portfolio da kommt das Thema Culture Map beispielsweise mit hinzu,
oder die Tools die letzten Buch von Stefano Mastrogiacomo drin waren high-impact tools for teams, wie beziehen sich alle vielmehr auf Teamentwicklung Organisationsentwicklung also genau die andere Schiene auf der Führunggskräfte unterwegs sein könnten
In meinem Agile Leader Kurs beispielsweise nutze ich die culture map,
um die Kultur innerhalb von Amazon transparent zu machen und man kann die culture Map nicht nur nutzen um der Kultur abzubilden sondern auch systematisch über Kulturveränderung nachzudenken,
und das ist dann eben die andere Schiene.
Kai: Ich bin ziemlich neugierig du hast mit letzten Jahre für mich so von außen nen unglaublichen Drive hingelegt und.
Diese ganzen du liest sehr viel nehme ich wahr, du kniest dich irgendwie in Themen rein, du baust Kurse Kurskonzepte auf
weißt du von außen kucke hab ich so das Gefühle okay also nur so der normale Mensch hat nur 24 Stunden Zeit und dann kannst du so gewisse Zeit konzentrieren die restliche Zeit musst du mal Familie und schlafen und so,
ich würd jetzt mal bisschen so rein reinzoomen wie organisierst du dein Leben dass du derartig effektiv bist.
Sohrab:
Mit Scrum!
Kai:
Hast du hast du so habits hast du einen wie machst du das dass du diese ganze Energie zusammen kehrst um Sachen nach vorne zu schieben du persönlich.
Sohrab:
Ein ganz großer. Für meinen Sohn und meiner Frau als auf mich war,
dass wir sehr nah an die Familie gekommen sind dann wären ursprünglich haben in München gelebt.
Und als dann unsere erste Tochter auf die Welt gekommen ist sind wir nach Köln gezogen weil meine Eltern zwischenzeitlich nach Köln gezogen waren ich bin jetzt im ursprünglichen Aachen aufgewachsen und allein meine Eltern da zu haben war ein riesiger Vorteil für uns,
weil wir wirklich echt viel Unterstützung hatten als es darum ging,
mal die Kinder von der Kita abzuholen undsoweiterundsofort auch beruflichen Verpflichtungen nachzukommen und mit jedem anderen Kind wurde das noch relevanter , dass meine Eltern noch meine Schwiegereltern sind nicht wirklich weit weg aber das ist definitiv so,
ohne das würde ich das oder so ohne diese Unterstützung würde ich das was ich in den letzten Jahren erreicht habe nicht nicht erreichen.
Das z weite ist definitiv die Fähigkeit ein Team um sich herum aufzubauen.
Ich bin ja keine One-Man-Show ich habe mittlerweile wir haben ja die Agile Academy als Plattform wo auch andere Trainer inklusive dir Kai ihre Kurse inserieren.
Und da ich will nicht sagen dann mache ich gar nichts mehr aber ich habe vor etwa zwei Jahren die product ownership davon an meine Kollegin und an die Jeanette abgegeben.
Und die ist super in das Thema rein gewachsen ich bin einmal in der Woche eine Stunde mit ihr im Sparring manchmal noch mal ad hoc etwas häufiger aber sie macht das super die beiden Entwickler bei uns im Team machen das super,
ich versuche das wirklich diese Delegation von Entscheidungsbefugnissen auch zu leben weil ich auch einfach sonst zeitlich nicht hinbekommen würde.
Und dann habe ich noch andere Leute bei mir im Team,Zelda unterstützt mich beim ganzen Thema Videos kreiern und so weiter die Helen macht bei uns das ganze Thema Online-Marketing also ein gutes Team um sich zu haben
und die dann auch zu befähigen diese Dinge zu machen ihn auf den Schein und Befugnis zu geben ist ein anderer ganz ganz wichtiger Faktor.
Und dann spielt natürlich auch das ganze Thema Fokussierung eine Rolle ich gehe immer wieder hin und schau bewusst was sind Themen dich in Zukunft angehen möchte und schau dann auch gleichzeitig darauf welche Themen,
gebe ich dafür ab. Ein sehr also bis vor kurzem passiert ist ich habe mehr und mehr für mich entschieden oder Agile Leadership ist mein Thema.
Und das ganze Thema Online-Kurse möchte ich forcieren, der Content muss erstellt werden und so weiter dafür muss ich mit anderen Dingen aufhören, ich hab
beispielsweise aufgehört meine Public Certified Masterkurse zugeben.
Noch bei den meisten Kunden wo ich in der Vergangenheit viele in House Certified Scrum Master Kurse gegeben hab, ziehen wir mehr und mehr andere Trainer mit rein die das machen.
Das bedeutet nicht, dass mir der Kurs keinen Spaß macht aber fokussieren , priorisieren bedeutet auch dass man gewisse Dinge eben nicht mehr tut und das ist dann der schon ganz großer Treiber und ich würd mal sagen,
ich habe halt auch eine ganz gute Arbeitsethik also ich bin geprägt durch irgendwie Migrant zu sein dann irgendwie Medizin zu studieren dann bei Benny Company gearbeitet so,
das sind alles Dinge die bei einem auch eine gewisse Gewohnheit entstehen lassen.
Und zu guter Letzt, ich liebe einfach das was ich tue also bin ich auch mal länger arbeite ich empfinde das ja nicht wirklich als Arbeit und gerade die Bücher die ich lese mittlerweile höre ich mehr Bücher weil ich versuche das mit,
mit Bewegung mit Sport zu kombinieren und da kann ich nicht so gut lesen aber ich kann sehr gut,
laufen oder gehen oder sogar Klimmzüge machen und nebenbei ein Hörbuch zu hören das hilft mir dann gewisse noch mal Zeit nicht ohne gewisse Optimierung.
Kai:
Danke für den Einblick
ich habe noch so ein Thema da haben wir jetzt vorher nicht drüber gesprochen vielleicht erwische ich dich da auch voll auf dem auf dem kalten Fuß ich ich nehme ich bin gerade so was wahr in der Agile Community das finde ich sehr sehr spannend oh du hast ja auch in der Agile 100 den Boris Gloger da gehabt zB,
als Sprecher Boris macht er jetzt einige Sachen in Richtung Nachhaltigkeit Jutta Eckstein die auch das Vorwort zu unserem Buch dankenswerterweise geschrieben hat viele Grüße an dieser Stelle Jutta hat beschäftigt sich viel mit diesem Thema ich merke es kommt immer mehr die Diskussion auch darüber ins Rennen
wie geht das hier mit unserem Planeten und der Wirtschaft weiter
heute morgen habe ich noch so eine Warnmeldung vom Deutschen Wetterdienst gekriegt irgendwie Extremtemperaturen zu erwarten.
Ne, wir schwitzen uns hier einen ab also ist es ja krass was sich da tut , wie weit siehst du einen Bezug zwischen irgendwie dem was wir in Agile tun können tun und dem was wir vielleicht eine Welt hinterlassen wollen die auch noch unsere Kinder und deren Kinder funktioniert.
Sohrab: Da gibt’s glaub ich viele Überschneidungen ich fange mit etwas Einfachem an.
Wir hatten vor der Pandemie die ganz klare Richtlinie für uns als Trainer die mit das Scrum Alliance assoziiert sind das Training nur dann zertifiziert sein kann wenn man das Training vor Ort liegt als Präsenzveranstaltung
und ich selber bin beispielsweise 6 7 8 mal im Jahr in die Vereinigte Arabische Emirate geflogen, hab dort Trainings gemacht und bin wieder zurück geflogen.
Jeder Flug ist schlecht für das Klima und ich habe dadurch dass wir die Möglichkeit hatten beispielsweise die Trainings Remote zu machen,
hab ich nur noch Remote Trainings gemacht ich habe auch meinen Kunden signalisiert,
auch in Zukunft werde ich nur noch Remote Trainings machen und natürlich kann die Scrum-Alliance dort ihre Regeln ändern aber ich habe für mich persönlich die Entscheidung getroffen wenn Sie die Regel ändert,
kein remote Trainings mit zulässt werde ich wahrscheinlich mit aus der Organisation austreten weil ich glaube wir haben bewiesen dass virtuelle Trainings funktionieren,
Zumindest in meinem Fall ich weiß nicht wie bei anderen ist ist das Feedback mindestens genauso gut ich wirke genauso gut,
warum sollen wir diese Umwelt chädlichen Maßnahmen auf uns nehmen.
Lass uns damit aufhören dass du es versuchen ich weiß Boris ist auch ein ganz großer Freund von der nimmt ja über all sein Fahrrad mit und fährt mit dem Zug was wir einsparen können dann Immissionen auch tatsächlich einzusparen und wenn nicht.
Anderweitig zu kompensieren aber noch besser als kompensieren ist es initial überhaupt einzusparen dass das eine. Das zweite ist glaube ich dass wir.
Sehr bewusst uns auch überlegen wir haben vorhin gesprochen, agil bezieht sich ja nicht nur auf eine Arbeitsweis es geht darum komplett Geschäftsmodelle neu zu denken und wenn wir als Trainer als Coaches als Mitarbeiter
die Möglichkeit bekommen in Unternehmen neue Geschäftsmodelle mit zu konzipieren,
dann sollten wir auf meiner Sicht und ich will gar nicht die Moralapostel raushängen lassen neben den Dingen wie Kundenzufriedenheit und Umsatz und Rendite und so weiter.
Auch den Umweltaspekt mitberücksichtigen in der Gestaltung des Geschäftsmodells und ich würde sogar noch einen Schritt weiter hingehen wir sollten uns auch fragen ist das ethisch korrekt was wir da machen,
Weil wenn wir uns beispielsweise einige der größten Tech Plattformen anschauen ob es jetzt YouTube ist und das facebook ist ob das Twitter ist.
Die haben natürlich auch ethisch-moralisch aus meiner Sicht eine gewisse Verantwortung die Sie oder der sie häufig nicht nachkommen oder nicht schnell genug nachkommen,
und wir können glaube ich als Thought Lieder in einem gewissen Bereich oder einfach nur als guten Bürger eines Landes oder dieses Planeten,
dafür sorgen, dass die Diskussion überhaupt mal initial geführt wird und bei der Gestaltung von Geschäftsmodellen mit berücksichtigt wird.
Kai: Danke schön für den Einblick in deiner Haltung.
Ich habe in letzter Zeit öfter den Eindruck und das ist vielleicht auch irgendwie so Pandemie bedingt gewesen wir haben unglaublich wenig konsumiert in der Pandemie.
Klar, es gab auch weniger Optionen wir dann auch bewusst weggegangen von diesen Frust- Käufen dieses neue ich habe irgendwie mir geht’s heute nicht gut also gehe ich mal online shoppen oder so was man vorher vielen den Shops irgendwie gemacht hat ne das macht der online gar nicht so viel Bock , wir habens dann einfach gelassen,
und das war für mich fand ich ein sehr heilsamer Punkt, aber um wahrzunehmen viele Spiele die wir hier spielen an Konsum in diesem Land.
Die brauchts vielleicht auch gar nicht und das ist auch im Hinblick darauf wie viel Plastik produzieren wir und was nicht alles irgendwie.
Es war mein meine Erfahrung Qualitätszeit mit meinen Kindern zu verbringen.
Und von mir ist auch das Buchen 17. Mal vorzulesen was wir alle schon kennen wenn das im richtigen Kontext passiert also an der Wiese irgendwie am Neckar.
Ist das auch gut na dann muss ich nicht noch mal was da drauf packen ich muss da nicht noch mal was kaufen und so weiter und das ist vielleicht auch so ein Ding wo ich noch mal gemerkt habe.
Ja Konsum okay na das ist ja das was wir hier ganz ganz viel machen in unserer Kultur vielleicht gibt es Optionen dazu auch da,
im Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeiten auch zu belegen die Menge nicht getaner Produkte ist vielleicht manchmal auch essenziell so vielleicht doch mal ne Ebene drauf.
Sohrab: Absolut, oder Produkte zu kreieren die,
Ich will gar keine Unternehmen die an den Pranger stellen aber wir sehen ja häufig gerade in der Fashion-Industrie,
Da werden Sachen gemacht mit der Absicht dass die Leute sich ja nur zwei Jahre später spätestens ablösen durch neues Produkt weil das Unternehmen muss ja immer wieder Geld verdienen.
Es gibt sehr schöne Beispiele von anderen Unternehmen beispielsweise Patagonia.
Die versuchen ihre Produkte so zu kreieren dass sie sowohl aus Design Aspekten als auch aus Qualitätsaspekten über lange Laufzeit funktionieren können.
Also Patagonia hat gar nicht das Ziel mir jedes Jahr ein neues Vlies zu verkaufen,
Sondern sie sagen, Sohrab kauf einmal ein Vlies und dann behältst du das so lange es geht wenn du es mir dann noch mal irgendwas anderes kaufen möchtest du sogar dafür dass dein bisheriges Vlies irgendwie anderweitig Verwendung findet und so weiter und sich versuchen das Ganze holistisch zu betrachten,
ähm ich glaube jetzt hast du das Thema.
Umwelt eingebracht und Nachhaltigkeit und viele Leute sagen dafür ich vielleicht gehen jetzt ein bisschen zu weiter so politisches Themen mit rein aber
wie gesagt wir können offen den verschiedensten Themen reingehen und gucken einfach umziehen wo ist das Gespräch können.
Kai: Wir sind einfach hier live in der Welt, herzliche Einladung wenn du zu guckst hier Kommentare mitmachen wenn du wenn es nicht inspiriert.
Sohrab:
Die Leute sagen ja die Art und Weise wie wir leben ist mit einem nachhaltigen Schutz unseres Planeten nicht also funktioniert nicht.
Ja das ist so es funktioniert nicht mit in der Vergangenheit haben wir gedacht in der westlichen Welt dass wenn die anderen Regionen der Welt unseren Lebensstil adaptieren.
Dass dann der Planet kaputt geht mittlerweile wissen wir.
Es braucht die anderen gar nicht selbst wenn wir so weiterleben wie wir bisher gelebt haben geht der Planet kaputt und zwar für uns alle muss bedeutet dass ich mache da wieder die Analogie zu Unternehmen.
Vielen Unternehmen irgendwann die Amsel die Einsicht.
So wie wir bisher gearbeitet haben die Kultur die wir etabliert haben trägt nicht dazu bei dass wir langfristig gegen Wettbewerber XYZ bestehen können
Es braucht eine kulturelle Transformation damit wir das Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger werden.
Ich glaube wir brauchen ganz klar bei uns in der Gesellschaft nicht nur in Deutschland überall.
Eine kulturelle Transformation was wir eigentlich als ein lebenswertes Leben sehen. Du hast ein sehr schönes Beispiel gebracht.
Dir hat die Zeit mit deinen Kindern Ausflug Regional kurz irgendwie vor eurer Haustür vielleicht sogar auf eine Wiese an einen an Wasser.
Und ein Buch vorlesen hat dir unheimlich viel Freude gebracht ich sehe das genauso.
In der Vergangenheit dachten gleich viele Leute ich muss erst nach Thailand fliegen um Freude zu empfinden oder keine Ahnung neues Auto kaufen oder was auch immer und ich glaube gerade diejenigen von uns, die
etwas besser situiert sind etwas mehr Glück im Leben hatten etwas größere Plattform haben auf denen wir irgendwie zur Geltung kommen können wir können vielen anderen Leuten vorleben,
wie ein Leben mit viel Lebensqualität.
Aussehen kann was gleichzeitig mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz einhergeht.
Und je mehr Leute das machen desto mehr Leute streben genau das an.
Also vor 20 Jahren und 15-20 Jahren war auf einmal das Hybridauto von Toyota der Prius,
der letzte Schrei warum , weil 3 4 Hollywood-Stars damit rum gefahren sind.
Dabei sieht das Auto blöde aus und auch nicht besonders performant aber man sieht da an der Stelle welchen Einfluss diese Influencer die heißt ja nicht umsonst so haben können auf das
auf das was die Leute begehren auf das was die Leute machen wollen und ich glaube jeder von uns kann in seinem eigenen Kreis,
diese Rolle wahrnehmen und zu sich selber wieder hinterfragen Ich will glücklich sein und jeder von uns hat ein Recht darauf.
Aber wie kann ich zu diesem Outcome kommen und gleichzeitig nicht unserem Planeten langfristig zerstören und ich glaube ich will gar nicht in für mich in Anspruch nehmen dass ich da die Antwort habe aber es zumindest eine Frage die ich mir regelmäßig Stelle auch mit meiner Frau,
und wir sehr klar überlegen was lassen wir von den Dingen die in der Vergangenheit gemacht haben,
in Zukunft sein weil wir mittlerweile besser wissen dass diese Dinge nicht mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz vereinbar sind,
Kai:
Jetzt sind wir einmal in die ganz große Kultur Transformation eingestiegen ist davon gesprochen dass es darum geht auch wir als Land eine Kultur Transformation zu machen.
Viele die jetzt den Growth Cast hier angucken sind ja vielleicht eher in diesen kulturellen also in ihrem einzeln Verhalten vielleicht in ihrer Umgebung da aber auch viel als Kultur Transformation in Unternehmen drin,
und für die gehen wir immer unglaublich gerne ein kleines Werkzeug mit eine Idee mit wie Sie vielleicht in ihrer Organisation noch mal
etwas anders machen können als dass wir das vielleicht eh schon tun um vielleicht doch mal anderes Ergebnis zu erzeugen. Hast du noch irgend so einen kleinen Tipp Nugget was sich ein agile Coach der sich das hier anguckt sagt dass wäre irgendwie Lohnenswert, da mal rein zu gucken.
Sohrab:
Also wichtiges aus meiner Sicht immer beim Thema Kultur das ist nicht etwas was wir direkt ändern können sondern benutzen also wir gehen nicht hin und machen neues Poster unsere neue Kultur ist x und so neuen Werte sind y
Und die Leute sagen „oh yeah, neue Kultur“
Sondern es ist viel mehrr, haben Stellschraube am Hebel an den die ansetzen können und ich gehe immer von den folgenden drei Hebeln auf einmal haben die structures die Strukturen,
wie ist unsere organisation strukturiert Beispiel so ein cross funktionales Team was end-zu-end liefern kann das soll ja die Definition von crossfunktional sein,
das ist eine strukturelle Änderung, das führt direkt zu einer kulturellen Änderung warum , weil dieses Team beispielsweise keine Abhängigkeiten mehr nach draußen hat,
und gleichzeitig wesentlich kollaborativer unterwegs sein muss weil sie wissen am Ende dieser Woche oder der zwei Wochen haben wir gemeinschaftlich in Richtung unserer Stakeholder etwas zu demonstrieren.
Strukturelle Änderungen, drüber nachdenken was können wir dort unsere Organisation machen das zweite sind die Änderungen welche Regeln können wir ändern,
welche Regeln können wir vielleicht auch komplett rausnehmen welche Regel macht keinen Sinn mehr in den meisten Unternehmen machen Regeln oder haben Regeln in dem Moment wo sie initial eingeführt wurden Sinn gemacht.
Keiner kommt hin und er stellt einfach so irgendwelche Regel.
Meistens ist etwas passiert und damit das nicht noch mal passiert ist eine Regel entstanden eine Policy entstanden.
Aber manchmal werden diese Regeln obsolet. Problem ist nur.
Wenn ich der Kontext geändert hat habe ich ihn bisher noch keinem Unternehmen gesehen dass es ein Komitee gebe oder was auch immer,
was regelmäßig hingeht und überlegt welche Regeln machen keinen Sinn mehr rechtzeitig gibt’s aber viele Leute die sich an diesen Regeln aufreiben
nur die tatsächlich von diesen Regeln quasi eingeschränkt werden nicht innovativ genug kreativ genug was auch immer agieren können,
und da macht es Sinn solche Regeln zu identifizieren
und dann beispielsweise entweder selber wenn man Führungskraft ist diese Regel aus dem Weg zu nehmen oder hinzugehen und das zu eskalieren sorry und dann wiederum bei der richtigen Person zu sein die die.
Zu guter Letzt die letzte Stellschraube sind für mich Metriken woran messen wir Erfolg bzw Misserfolg.
Und da kann man das Unternehmen wirklich hingehen und gerade wenn es darum geht mehr Nachhaltigkeit mehr Kundenzentrierung oder was auch immer mehr Innovation Time-to-Market einzubringen diese Metriken häufig initial mal einzuführen.
Weil du bist das wahrscheinlich kennen du kommst mit einem Unternehmen ins Gespräch und die sagen die ja wissen einfach zu langsam ok zu langsam in Hiblick auf was, ja bis unsere Produkte im Markt sind.
Okay , messt ihr denn wie langsam ihr sagt, nee ist ein Gefühl.
Okay ja dann lass uns das doch wissen wie lange brauchen wir im Schnitt dass ein Produkt in den Markt kommt, und dann können wir nämlich auch sehen
welche Veränderung oder welche Verbesserung durch all die Maßnahmen entsteht die wir dann einführen,
Structurers, policies & metrics, das sind Hebel an die man ansetzen kann wo man diverse kleine oder auch größere Experimente machen kann und daraus bedingt wiederum eine kulturelle Veränderung voranbringen kann,
Kai:
Klingt ein bisschen so als ob manche Regeln sind so Geister Regel noch in der Organisation und die drüber hängen und dann im Prinzip die Frage, der innere
Ghostbuster ja wie kriege ich da wie kriege ich die Geister aus meiner Organisation heraus und dann nicht sich daran zu orientieren was man früher wichtig gewesen war gefällt mir,
gefällt mir wie zum Abschluss sind wir
so in der Schluss Kurve und da hätte ich noch die Frage dein Wunsch für die Zukunft von uns allen ist auch vielleicht wieder was Größeres aber du darfst dir was wünschen beim Universum was darfs sein.
Sohrab:
Ich sage es wünschen also.
Mein Unternehmen hat die hat sich die ganz klaren Mission gesetzt wir wollen die Gesellschaft nicht nur Unternehmen wir wollen die Gesellschaft produktiver,
Muss ich sagen auf Englisch an der Stelle „more productive more humane and more sustainable“ , also produktiver, humaner und nachhaltiger machen und ich hoffe dass uns mit all unseren Promotoren und Partnern da draußen das eben auch gelingt,
und das wäre mein Wunsch dass wir ja dass mehr und mehr Menschen packte ich zu einer Arbeit gehen die sie erfüllt,
wo sie Spaß haben wo sie coole Produkte bauen die wiederum impact auf die Gesellschaft haben und uns allen bei uns alle weiter bringen.
Kai:
Herzlichen Dank Sohrab dass du heute da warst im groß Kaarst und wenn du jetzt zugeschaut hast und Sohrabs weiterverfolgen willst dann darf ich dir recht herzlich
seiner online Kurse empfehlen
ich verlinke die entsprechend hier drunter und Du kannst noch weiter Eintauchen in die Art und Weise wie Sohrab diese Dinge beschreibt und genau.
Falls du auch selber in den Genuss kommen möchtest als agile Coach
Scrum Trainings zu halten und die Welt ebenfalls zu einem hoffentlich dann besseren Ort mitzugestalten in dem Sinne was für heute in diesem Interview alles gehört haben die Faktoren die wir beeinflussen können im bezug auf Produktivität Nachhaltigkeit,
uns eine lebenswerte Welt ist vielleicht so die große Klammer auch wenn sich das manchmal sehr weit weg anfühlt in unseren Unternehmen.
Dann freuen uns auch wenn du dick wirst auf unser Buch das kann man vorbestellen und wenn du bald wieder dabei bist bei unserem Agile Growth Cast.