Scrum, Kanban und Agile Leadership in der Metropolregion Rhein-Neckar lernen

Der ein oder andere hat es schon einmal selbst erlebt: Lernen und verstehen fällt einem besonders leicht, wenn man sich fokussieren kann und völlig rauskommt aus dem Tagesgeschäft. Nicht ohne Grund gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Tagungshotels in Deutschland. Und oft ist schon die Anreise nicht nur eine „physikalische Entfernung“:

Man kommt mehr und mehr weg von den Dingen, die einen täglich beschäftigen und auch der Stapel an nicht erledigten Unterlagen auf dem Schreibtisch oder Bürocontainer gerät in Vergessenheit.

Gerade in unserer Welt der nahezu permanenten Erreichbarkeit, sind Orte der Klarheit und Ruhe beinahe selten geworden.

Wer agile Methoden wie Scrum, Kanban und Management 3.0 lernen möchte, kann dies darum nun auch in den neuen Trainings- und Büroräumlichkeiten bei Heidelberg tun. Umgeben von herrlicher Natur fällt das Lernen besonders leicht in der renovierten ehemaligen Kornmühle der Stadt.

Am letzten Freitag konnten sich davon auch die Gäste der Einweihnungsfeier überzeugen und wünschten einen „guten Start in den neuen Räumen“ – der vermutlich einzigen agilen Mühle in Deutschland.

Wenn Sie also in Zukunft mal wieder rauskommen wollen, um eine frische Perspektive auf Ihre Arbeit, Ihre Prozesse und Ihr Unternehmen zu werfen, haben Sie bei meinem Coaching und Trainings die Möglichkeit dazu.

Scrumtisch Rhein-Neckar: IT – Kanban für agile Teams spielend verstehen

Bei sommerlichen Höchsttemperaturen kamen in Ludwigshafen am Rhein ein dutzend Fach- und Führungskräfte zusammen, um Kanban in der IT-Welt kennenzulernen und Antworten auf die Fragen zu finden, die sich in Entwicklungsabteilungen immer wieder stellen:

  • Wie schaffe ich es, zwischen der täglichen Arbeit genug Slack-Time vorzuhalten, um Verbesserungen und Innovationen umzusetzen?
  • Wie erkenne ich, wo es gerade im Projekt klemmt und was ich jetzt tun sollte?
  • Wieso ist weniger gleichzeitige Arbeit besser und wie sorge ich dafür, dass nur wenige Baustellen gleichzeitig existieren?
  • Welchen Einfluss haben meine Managementvorgaben auf die Produktion?

Auf diese Fragen hat nicht nur das Framework Scrum sondern auch die flexible Change Management-Methode Kanban Antworten:

Einen ganzen Abend lang nutzten wir eine professionelle Kanban-Simulation in zwei Teams, welche gegeneinander als Mitbewerber antraten. Jedes von ihnen ein Softwareentwicklungsteam mit klarem Ziel: Möglichst viele Abonennten für einen Online-Dienst zu gewinnen und so wirtschaftlich besser abzuschneiden.

In mehreren Simulationsrunden konnte mit gemeinschaftlichen Aktionen die Art der Produktion gesteuert werden und die Grundprinzipien von Kanban vertieft werden.

Die mutigen Teams entschlossen sich auch, dass etwas komplizierte Flussüberwachungschart namens Cumulative Flow Diagramm zu verwenden, um möglichst viel Neues zu lernen.

Der Abend endete mit einer Schlußbesprechung, welche die wichtigsten Lernpunkte der Simulation nochmals aufgriff und für den ein oder anderen „Aha“-Moment sorgte.

Insgesamt ein sehr positives Teilnehmerfeedback mit Aussagen wie „macht Lust auf mehr“ und „man lernt viel über Kanban“ sprechen nicht nur für einen gelungenen Usergroup Abend sondern auch für gut investierte Zeit trotz Rheinstrand-Wetter.

Happy Birthday Scrum Usergroup Rhein-Neckar – ein Jahr agile Metropolregion!

Seit nun einem Jahr sind wir in der Rhein-Neckar Region aktiv. Das monatliche offene Treffen bringt und brachte Fans und Anwender agiler Methoden zusammen. Neben dem Austausch zu vielen Scrum-relevanten Themen, haben wir auch über den Tellerrand hinaus gelernt:

Über Moderationstechniken, Change Management auf spielerische Weise und durch Berichte von agilen Konferenzen. Besonders Christophs Einsatz ist es zu verdanken, dass die Gruppe sich immer wieder zusammengefunden hat und auch weiter bestehen wird.

Weitere Infos zu den weiteren kommenden kostenfreien Treffen der Scrum Usergroup Rhein-Neckar finden Sie hier. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns!

Fast schon Tradition: Happy Birthday .NET Usergroup Rhein-Neckar

Seit August 2010 trifft sich die von Peter Schubert und mir ins Leben gerufene Softwareentwicklergruppe im Rhein-Neckar Gebiet. Viele verschiedene Themen der Microsoft Technologie haben wir dabei gestreift: Von der Webentwicklung mit ASP.NET und Silverlight über Grundlagensessions zu neuen Technologien wie Lightswitch sowie angrenzende Themen zur agilen Entwicklung waren viele tolle Vorträge dabei, die alle Sprecher freiwillig und kostenlos für uns gehalten haben – teils mit weiten Anfahrtswegen. Dafür an alle unsere Sprecher: Herzlichen Dank für Euer Engagement in unserer Community!

Durch die tolle Unterstützung von weiteren Helfern, vor allen Dingen Kostja Klein, der die Frankfurter .NET Usergroup leitet, konnten wir in kurzer Zeit eine rege und aktive Gruppe gründen, die sich seitdem ca. einmal im Monat trifft zum Austausch, Weiterbilden und Fachsimpeln im Landhaus Ludwigshafen.

Im Schnitt waren bei unseren Treffen beinahe zwei dutzend .NET Freunde, was uns davon überzeugt hat, dass hier in Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und Umland ein großes Interesse an Technolgie und Austausch existiert.

Alle Sprecher für dieses Jahr und der erste Sprecher für 2012 stehen auch schon fest. Und mit diesem schönen Ausblick bleibt nur noch zu sagen: Happy Birthday #dotnetrna.

Und wer möchte, der sage weiter, dass es diese Gruppe gibt. Wir freuen uns immer über neue Gesichter und neue Sprecher mit spannenden Themen.

Testgetriebene Entwicklung lernen

Viele Unternehmen, die sich im agilen Ökosystem bewegen, arbeiten mit entsprechenden unterstützenden Engineering Practices. Eine davon ist die testgetriebene Entwicklung.

Im Rahmen der Study Group können Mitarbeiter sich gemeinsam weiterbilden und zu gewünschten Themen auch projektübergreifend austauschen. Nach der Abstimmung beim Kickoff, hat sich die Gruppe für eine Vertiefung in testgetriebener Entwicklung (TDD) entschieden.

Ich habe eine kurze definierte Agenda vorbereitet, um der Gruppe viel Raum zu geben, Inhalte und Quellen zu identifizieren. Sehr erkenntnisreich war ein Scaling Dance zum Thema „Wieviel Kenntnisse sind zum Thema bereits vorhanden?“ und „Wieweit möchten wir überhaupt bei dem Thema kommen?“. Es entstand so schnell ein Bild davon, wo die Gruppe steht und bis wo die Entwicklung reichen soll.

Ausgehend von dieser Erwartungshaltung haben wir mit verdeckter Stichwortabfrage und anschließender Priorisierung den folgenden Weg beschlossen:

  • Gemeinsames Lesen von Roy Osheroves Buch „The Art of Unit Testing
  • Zum Sinn von Unit Tests Blogdiskussion von Golo Roden und Ralf Westphal (Beitrag 1, Beitrag 2, Beitrag 3)
  • Einen Überblick über TDD und BDD Frameworks zusammenstellen
  • Ein oder mehrere Coding Dojos veranstalten mit dem angelesenen Wissen

Die Gruppe hat noch deutlich mehr Ideen gesammelt, die zur Vertiefung danach weiter verfolgt werden können. Von Fachartikeln über die Einladung anderer erfahrener Entwickler waren noch weitere schöne Ideen dabei.

An dieser Stelle interessiert mich natürlich: Was sind Eure wertvollsten Ressourcen, um TDD zu lernen?

Kommunikationsbrücken

Alexander Groß hat in seinem heutigen Vortrag auf der .NET Usergroup Rhein-Neckar Behaviour Driven Design (BDD) vorgestellt. Dieser als „Test Driven Development done right“ propagierte Ansatz beschäftigt sich mit Anforderungsspezifikationen, die eine Maschine automatisiert validieren kann.

BDD funktioniert, indem menschenleserlich formulierte Anforderungen so niedergeschrieben werden, dass diese von einem so genannten Testrunner ausgeführt werden können. So ergibt sich eine Kommunikationsbrücke zwischen Fachanwender und Entwickler. Man spricht eine gemeinsame Sprache.

Hierzu definiert man bestimmte Phrasen, welche dann nach und nach eine Domänensprache bilden, die zum Testen genutzt werden kann.

Der besondere Charm liegt darin, dass so auch technisch versierten Fachanwendern die Möglichkeit gegeben wird, Spezifikationen zu erstellen, die von Entwicklern ausgeführt werden können. Dabei können je nach Ausprägung des BDD Frameworks auch schon Sprachelemente verwendet werden, die noch kein Entwickler programmiert hat – „Spezifikation zuerst“ sozusagen.

Damit ist an einer definierten Stelle das Verhalten des Systems aus der Businesssicht beschrieben – was für eine tolle Dokumentation für neue Entwickler und die Einarbeitung bei Wartungsfällen. Außerdem hängen dann die Testfälle direkt mit den Anforderungen zusammen.

Darüber hinaus lassen sich diese Spezifikationen jede Nacht automatisch ausführen, wenn man einen Buildserver betreibt. So ist also sichergestellt, dass ungewollte Veränderungen am System früh auffallen. So früh, das Entwickler noch den Kontext ihrer Veränderungen kennen und diese korrigieren können oder mit dem Analysten über das neue gewünschte Verhalten sprechen können.

Wenn Sie also Fachanwender und Entwickler enger miteinander kommunizieren lassen möchten, kann diese Kommunikationsbrücke eine gute Idee für Sie sein.

Reflektion des Study Group Kickoffs

Vor dem 1. Treffen der Study Group habe ich die Dramaturgie der Kickoff Besprechung erarbeitet. Die Besprechung war für eine Stunde angesetzt, sie hat eine Stunde und 10 Minuten letzendlich gedauert. Es haben 8 Mitarbeiter teilgenommen, einige Teilnehmer waren verhindert.

Inhalt Dauer Ziel Methode
Willkommen 2 min Ankommen
Checkin: Was erwartest Du von dieser Study Group? (1 Satz) 8 min Erwartungen klären Speech Token
Mögliche Themen identifizieren 10 min Themenüberblick VSA
Zusammenführen am Whiteboard 10 min Gefundene Elemente zusammenführen Klumpenbildung
Prioritäten klären 5 min Top 10 zusammenstellen Mehrpunktabfrage Option/2 und max. 2 Punkte je Option
In Liste übertragen 5 min Reihenfolge festhalten Sortierte Liste
Thema wählen 3 min Thema aus der Liste akzeptieren Thumbvoting
Arbeitsmittel und Quellen für Thema 1 12 min Arbeitsmittel und Quellen identifizieren OSA
Rahmenbedingungen 3 min Einigung auf Ort, Intervall und Länge Vorschläge mit Thumbvoting
Checkout 2 min Unterlagen auf Sharepoint kommunizieren

Der Checkin war thematisch etwas unklar, hier musste ich nachsteuern, um den Fokus auf das Ergebnis auf einer höheren Ebene zu bringen, da es noch nicht um konkrete Inhalte geht. Beim nächsten Mal werde ich etwas weiter ausführen, was ich von der Gruppe möchte und ein Beispiel anbringen.

Ich habe zum ersten mal die Adhäsionsfolien als Whiteboardersatz verwendet, da kein Whiteboard mehr frei war. Die Drag & Drop Funktion ist zum Clustering wirklich praktisch, einzig der Preis der Karten schreckt mich noch ein wenig ab. Außerdem ließ sich eine Folie nicht richtig gut säubern und kein Boardcleaner war in Reichweite. Ansonsten ein wirklich tolles Werkzeug für die Moderation.

Die grundlegende Agenda hat sehr gut funktioniert, jedoch stellte sich beim Brainstorming über den am höchsten priorisierten Punkt ein großer Gesprächsbedarf heraus und die Gruppe war sich nicht einig, ob das Thema einer Study Group gerecht wird und der richtige Teilnehmerkreis anwesend sei.

Hier merkte ich schnell in mir das Spannungsfeld zwischen „der Gruppe Raum zur Diskussion geben“ und einen Zeitplan als Moderator einhalten. Mit verschiedenen Angeboten an die Gruppe konnten wir uns dann einigen, das zweitwichtigste Thema als nächsten Punkt anzugehen, damit wir für das wichtigste Thema etwas mehr Vorlaufzeit haben.

Die nächsten Treffen werden sich also um testgetriebene Entwicklung (TDD) drehen, wobei die Herausforderung sein wird, auch gewinnbringende Informationen für den Office-Entwicklungsbereich zu finden.

Als Verbesserungspotential für meine Moderation habe ich die nachstehenden Punkte heute mitgenommen:

  • Wissen Vertiefen in der Gruppendynamiksteuerung
  • Weitere Methoden zur Konsenzfindung in Gruppen
  • Gruppenergebnisse besser konservieren
  • Checkout bewußter durchführen

Ich werde die Besprechung und deren Ergebnisse, die ich zwischenzeitlich fotografiert habe, im Nachgang noch aufbereiten und der Gruppe zur Verfügung stellen.